Montag, 27. August 2012
„Fresst Fleisch so lange Ihr es Euch noch leisten könnt!“
So oder so ähnlich müsste man wohl bei diesem Artikel von Spiegel-Online denken (die haben heute wohl ihren guten Tag).

In der Tat wird Fleisch über kurz oder lang teuer und für viele nicht mehr erschwinglich sein, da weltweit die Nachfrage steigt und sich Schwellenländer wie China oder Indien dem westlichen Lebens- und Ernährungsstil nähern. Man sollte sich wohl auch in Europa auf eine fleischlose oder fleischarme Zukunft einstellen und sich vielleicht schon mal an den Gedanken, Insekten zu verspeisen, gewöhnen. Schadet eigentlich auch nicht, denn man sollte bekanntlich sowieso nicht so viel Fleisch essen.
Einen Trost für alle diejenigen, die auf (billiges) Fleisch als Massenware nicht verzichten wollen oder nicht weniger essen wollen, habe ich dann doch noch einen Funken Hoffnung parat. Ich glaube, dass das gegenwärtige Bevölkerungswachstum ein jähes Ende finden wird. Es ist nicht gesagt, dass wir die 9 Milliarden-Marke knacken, schlechte Ernten, Krisen und Kriege werden da wohl auch noch „ein Wörtchen mitreden“. Wenn man das alles dann überlebt hat und auf der richtigen Seite der „neuen Welt“ lebt, kann man vielleicht auch wieder einige Jahrzehnte massenhaft Fleisch oder eben auch nicht – die Zeit wird es zeigen.


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Ungarn – noch mehr Hetze gegen Roma
In Ungarn wurde eine junge, gut aussehende Polizistin vergewaltigt und ermordet, natürlich von einem arbeitslosen Roma. Klischee perfekt und schon scheint laut Spiegel-Online ein neuer Volkszorn gegen alle Roma in Ungarn zu erwachen.

Das Besorgnis erregende daran ist, dass sich dieser pauschale Rassismus, dieser Antiziganismus nun angeblich in der ungarischen Mittelschicht „beliebter“ wird. Anscheinend wird da immer mehr polarisiert, die Roma werden als „Schwarze“ oder „farbige Mitbürger“ bezeichnet. Ich habe angesichts der vergangenen Jahre, in denen es zahlreiche antiziganistische Aktivitäten in Ungarn gab, den Eindruck bekommen, dass sich da etwas hochgeschaukelt hat und noch nicht am traurigen Höhepunkt angekommen ist. Der könnte dann beispielsweise so aussehen, dass es durch irgendeinen Anlass zu einem regelrechten Pogrom gegen Roma in Ungarn kommt. Da reicht vielleicht ein einziges Ereignis, das heftig genug ist und die Roma Ungarns werden sich in ihrem Lande nicht mehr sicher fühlen und es schließlich verlassen, voraussichtlich gen Westen. War alles schon einmal da und die Menschheit ist bekanntlich nicht gefeit vor dummen Wiederholungsfehlern. Das Problem wird dann nur sein, dass sie – auch angesichts der schärfer werdenden „Systemkrise“ – sehr schwer einen Platz finden werden, an dem sie nicht gleichen Anfeindungen ausgesetzt sind. Man denke nur an Rostock-Lichtenhagen!
Hoffen wir mal, dass es nicht so weit kommen wird und die Vernunft dann doch noch siegt.


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Filmtipp: Dokumentation über Somalia
Spiegel-Online hat auf eine interessante Dokumentation über Somalia aufmerksam gemacht: „Im Land der Piraten“ läuft heute um 22:45 Uhr auf ARD.

Der Reporter Ashwin Raman in Begleitung von einem Trupp einheimischer „Leibwächter“ zeigt wahrscheinlich eindrucksvolle und traurige Bilder aus Somalia, so offenbar auch Giftmüllfässer und tote Fische. Ich rechne damit, dass man Hinweise auf die Ursachen der Piraterie in Somalia bekommt, das ist eigentlich auch ganz simpel: Somalia hat keinen funktionierenden Staat, also keine Marine und keine Küstenwache. Die Gewässer vor Somalia sind also faktisch Niemandsland, in dem andere Länder machen können, was sie wollen. Sie (insbesondere die reichen Länder) entsorgen ihr Giftmüll in somalischen Gewässern und Fischer aus anderen Ländern, stehlen alle Fische. Piraterie wird dort sicher nicht aus Spaß betrieben, sondern aus purer Not heraus. Diese Atalanta Mission ist wohl auch nur dazu da, die Schiffe der anderen, vor den armen Somalis zu schützen. Ein Zusatzziel dieser Operation, dass die Überwachung der Fischerei vor der Küste Somalias unterstützt werden soll, ist wohl eher ein kosmetisches Detail und nur auf dem Papier wirksam.


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Das Gehirn – formbar bis ins Alter
Eine sehr faszinierende Dokumentation über das menschliche Gehirn und die Neuronale Plastizität kann man noch einige Zeit auf ARTE+7 sehen.



“Neustart im Kopf” erzählt über die unglaublichen Fähigkeiten des menschlichen Gehirns. Besonders interessant fand ich persönlich, die Erkenntnisse, die man im Rahmen der Bildung verwerten kann.

Leseschwäche und Lernbehinderung sind überwindbar

So gibt es spezielle Methoden, die in de USA offenbar erfolgreich angewandt werden, die bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen eingesetzt werden können, um Leseschwächen oder Lernbehinderungen zu beseitigen oder zumindest die negativen Auswikrungen bedeutend zu mindern. Ich frage mich nur, warum diese Methoden, die in den USA erfolgreich eingesetzt werden, nicht schon längst bei uns in großem Stil angwandt werden!? Mir ist zumindest nicht bekannt, dass lern- oder leseschwache Schüler in Deutschland regelmäßig mit, den in der Dokumentation vorgestellten Methoden unterstützt werden (vielleicht hat ja die Ritalin-Lobby etwas dagegen?!). Eine solche Methode ist übrigens das Computerprogramm „FastForWord", das laut Wikiedia auch auf deutsch erhältlich sein soll.
Mit den richtigen Methoden kann das Gehirn solche Behinderungen überwinden und den Betroffenen quasi ein neues bis dahin unvorstellbares Leben ermöglichen. Die kognitiven Fähigkeiten des menschlichen Gehirns sind scheinbar das ganze Leben lang erweiterbar und nicht irgendwie starr und unveränderbar – davon kann jeder Mensch profitieren.
Ingesamt eine sehr sehenswerte und aufschlussreiche Dokumentation.


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Freitag, 24. August 2012
Rostock-Lichtenhagen und die „Euro-Krise“
Die TAZ hat heute anlässlich des 20. Jahrestages der ausländerfeindlichen Ausschreitungen in Rostock-Lichtenhagen drei zeitgenössische Artikel veröffentlicht, die sie im Jahre 1992 zu diesen schändlichen Taten in Rostock-Lichtenhagen veröffentlichte. Bitte hier klicken. Diese Ereignisse damals waren wirklich eine sehr widerliche Ausgeburt von Dummheit, Ignoranz und Intoleranz, auch wenn sie nach der Wende zumindest teilweise auf den persönlichen Frust vieler über Arbeitslosigkeit und Perspektivlosigkeit zurückzuführen sind.

Passend zu diesem traurigen Jahrestag hat die TAZ außerdem einen weiteren Bericht über ausländerfeindliche und rassistische Ausschreitungen/Demonstrationen in Griechenland gebracht. Das ist insofern interessant, weil hier auch eine der Folgen der gegenwärtigen Krise angesprochen wird, nämlich die Radikalisierung von Teilen der Bevölkerung. Es scheint nämlich – und sicher nicht nur in Griechenland – eine Tendenz zur Radikalisierung, sowohl nach rechts als auch nach links vorhanden zu sein. Darüber sollte eigentlich viel häufiger berichtet werden, denn der Umstand, dass durch die gegenwärtige (System)krise nicht nur Arbeitsplätze, Wohlstand und Existenzen vernichtet werden während nach wie vor einige Wenige (sprich besonders reiche Menschen bzw. „Elite“) scheinbar nicht von den Auswirkungen dieser Krise betroffen sind, sondern auch das allgemeine Vertrauen in die Politik bzw. in demokratische Werte (wenn auch nur pseudo-demokratische) verloren geht und jetzt Sündenbocke (Ausländer und scheinbar Andersartige) gesucht werden, ist äußerst besorgniserregend. Da werden dunkle Gedanken an die Weimarer Republik und die Jahre kurz vor der nationalsozialistischen Machtübernahme wach. Wächst der Frust innerhalb der Bevölkerung, haben Radikale ein leichtes Spiel, Beute zu machen und sie zu Ausschreitungen gegenüber den ausgewählten Sündenböcken anzustacheln.
Diese (potentiellen) Auswirkungen der Krise finden meiner Meinung nach zu wenig (mediale) Aufmerksamkeit, dabei gab es nach Ende des Zweiten Weltkrieges zum Beispiel in Griechenland einen Bürgerkrieg und eine Militärdiktatur. Auch in jüngster Zeit gab es – bereits vor der aktuellen Krise – verhältnismäßig viele (links)radikale Anschläge. Ich sehe da durchaus die Gefahr eines bösen Erwachens, nicht nur in den von der Krise akut betroffenen Ländern, sondern auch in den scheinbar sicheren Häfen der Prosperität.

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Mittwoch, 22. August 2012
Die „Dritte Welt“ beginnt in Spanien
In der dieswöchigen Ausgabe der ZEIT, der Nummer 37, kann man einen weiteren sehr interessanten Artikel über die Situation in Spanien lesen, genau genommen in Andalusien, in der Stadt Jerez de la Frontera.

Wie ist die Situation in Spanien nun wirklich?

Die Autorin des Artikels, Anita Blasberg begleitete einen Polizisten (Alfonso Cárdenas) der spanischen Großstadt mit beinahe 200.000 Einwohnern bei seinem Dienst bzw., das was davon übrig ist.
Unter anderen in Jerez de la Frontera haben öffentliche Bedienstete, wie zum Beispiel die Polizei, teilweise monatelang kein Gehalt mehr bekommen. Darüber hinaus fehlt es der Polizei in dieser Stadt praktisch an allem: kein Geld für Benzin oder Ersatzteile, Strom, Druckerpapier und Notizblöcke. Verbrechen werden offenbar gar nicht oder nur den Umständen entsprechend geahndet.
Der Artikel erweckt den Eindruck, als ob das öffentliche Leben, die Verwaltung und der Behördenapparat in Teilen Spaniens kurz vor dem endgültigen Kollaps steht. Vielleicht übertreibt die Autorin dieses Artikels ja auch etwas, ich weiß es nicht.
Jedenfalls kriege ich bei diesem Beitrag und auch bei diesem und diesem Artikel den Eindruck, dass es in Spanien derzeit recht übel aussieht und zugeht. Die Feolgen dieser gegenwärtigen Systemkrise treiben Menschen in die Arbeitslosigkeit und schließlich in die Armut. In unseren Medien wird viel zu wenig darüber berichtet. Beim Lesen der hier genannten Artikel habe ich das Gefühl gehabt, dass nicht über Spanien geschrieben wurde, sondern über irgendein Land aus der so genannten „Dritten Welt“.

P.S.: Die dieswöchige Ausgabe der ZEIT bietet sowieso einige sehr interessante Artikel, so beispielsweise auch einen langen Beitrag („Die Schlechterungsanstalt“ von Martin Kotynek, Stephan Lebert und Daniel Müller), der über eklatante Mängel im Justizvollzug Deutschlands berichtet.



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Montag, 20. August 2012
Israel und seine „Neonazis“
Es ist zwar nicht neu, dass einige jüdische Israelis ihren arabischen Mitbürgern oder Palästinensern gegenüber gewalttätig auftreten, aber der jüngste Vorfall, erinnert mich irgendwie unangenehm an Ausländerjagden, die irgendwelche Neonazis in einer ostdeutschen Provinzsstadt veranstalten.

Die Reihe antiarabischer Ausschreitungen in Israel hat mit einem Angriff jüdischer Jugendlicher auf eine Gruppe von arabischen Altersgenossen in Jerusalem wohl einen traurigen Höhepunkt erreicht. Einer der angegriffenen Araber wurde laut Medienberichten lebensgefährlich verletzt. Das Ganze geschah angeblich vor einer größeren Menschenmenge, die nicht einschritt.

Sicherlich stellen auch jüdische Rassisten und „Faschisten“ nur eine Minderheit der Israelis dar, doch werfen ihre Taten ein schlechtes Licht auf Israel insgesamt. Dem Friedensprozess und der Völkerverständigung im Nahen Osten sind solche Eskapaden natürlich auch nicht dienlich. Man hat unweigerlich das Schicksal der europäischen Juden vor und während des Zweiten Weltkriegs im Hinterkopf und nun passiert so etwas. Wieder ein jammerliches Bild von der angeblichen „Krone der Schöpfung“.




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Freitag, 17. August 2012
Südafrika – Streik auf die gute alte Weise beenden: einfach draufballern (lassen)
Offenbar streiken in Südafrika die Arbeiter von Platinminen seit etwa einer Woche und gestern hat ein Trupp der südafrikanischen Polizei eine Menge streikender Arbeiter über den Haufen geschossen. Dabei wurden mindestens 18 Menschen getötet und viele weitere verletzt.

Anscheinend ging der Streik ursprünglich von den Steinbohrern aus, die tagtäglich schwerste Arbeit leisten. Mit einem 25 kg schwerem Bohrer schuften sie unter Tage und riskieren ihre Gliedmaßen und ihr Leben für 4.000 Rand (etwa 393 €) im Monat. Sie fordern etwa das Dreifache ihres bisherigen Lohns. Dazu gibt es hier einen intressanten Artikel auf englisch.


Weißer Mann braucht Platin

Auf diesem Video kann man sehen, wie eine recht große Gruppe von Polizisten das Feuer auf eine Gruppe Streikender eröffnet, nachdem ein vor der Gruppe stehender Polizist offensichtlich vor der anscheinend unvermittelt los rennenden Gruppe von Streikenden zurückweicht. Angeblich sollen die Streikenden mit Schusswaffen auf die Polizei losgegangen sein.



Obwohl oder vielleicht gerade weil bereits bei Auseinandersetzungen in den Tagen zuvor auch Wachmänner und Polizisten getötet wurden, ist es für mich nicht ganz nachvollziehbar, warum es zu diesem „Massaker von Marinaka“ kommen musste. Da mir noch einige Informationen fehlen, kann ich nur Fragen stellen. Ging die Gruppe von Streikenden in diesem Video auf die Polizei los? Für mich sieht es etwas so aus, als ob sie in der Hocke sitzen und mindestens zwei Polizefahrzeuge von rechts heranfahren. Sollten sie verhaftet werden und waren deshalb bereits sozusagen mit den Händen über den Köpfen in der Hocke? Was veranlasste sie angesichts einer großen Masse von Polizisten, die mit Sturmgewehren bewaffnet sind, plötzlich (aufzustehen und) loszurennen? War es pure Verzweiflung angesichts ihres beschissenen Lohns oder hat vielleicht sogar die Polizei das Feuer in diese Menge eröffnet? Man hört vorher bereits Schüsse/Knalle, die nicht unbedingt alle von „nicht-tödlichen“ Waffen (Gummigeschosse, Tränengas, etc) stammen müssen. Warum wurde zur sprichwörtlichen Abkühlung einer offenbar angespannten Lage nicht der Wasserwerfer eingesetzt, der teilweise links im Video zu sehen ist? Warum musste es überhaupt so weit kommen?

Letztlich stellt sich mir auch die Frage, ob es bei einem Streik in einem vergleichsweise unwichtigen Kohlebergwerk auch dermaßen eskaliert wäre? Der britische Bergbaukonzern Lonmin ist möglicherweise bereit, alle Mittel einzusetzen, um den Abbau des kostbaren Platins wiederaufzunehmen – notfalls eben auch tödliche Gewalt gegen die eigenen Arbeiter, die – wie im Falle der Steinbohrer (falls das die richtige Übersetzung für „rock driller“ ist) – nur von wenigen hundert Euro leben müssen für einen dreckigen und schmutzigen Job. Den Reibach machen, wie zu Hochzeiten des Kolonialismus – eben die anderen.

Angesichst des zu erwartenden Preisanstiegs für Lebensmittel werden die Minenarbeiter Südafrikas in den kommenden Monaten wohl nicht die einzigen sein, die ihre Arbeit für ein höheres Gehalt niederlegen könnten.


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Mittwoch, 25. Juli 2012
Syrien, die Nachbarn und das unheimliche ABC
Allgemein geht man wohl davon aus, dass Assads Tage als syrischer Despot gezählt sind. Ich würde das so dann noch nicht unterschreiben, auch wenn es den Medienberichten zufolge offenbar stark danach aussieht. Denkbar wäre allerdings, dass sich Assad noch einige Zeit lang hält und nur Teile Syriens seinem Machtbereich entschwinden, somit eine Art Patt-Situation mit Aufteilung Syriens stattfindet. Immerhin scheint Assad noch genug Unterstützung in der Bevölkerung zu finden, insbesondere unter den Alawiten und Christen Syriens, die sich vor einer möglichen Islamistenherrschaft oder Racheakten an ihnen als besondere Nutznießer des Systems Assad fürchten.

Wenn es tatsächlich so ist, dass Assad kurz vor dem Ende steht, dann bleibt noch die Abfrage nach der Art seines Abgangs. Kämpft er selbst bis zum Ende und bleibt und stirbt in Syrien? Oder kämpft bzw. lässt er kämpfen, so lange es geht und setzt sich in letzter Minute noch ab?
Jedenfalls scheinen Assads Truppen so ziemlich alle bewohnten Gebiete dem Erdboden gleichzumachen. Sein möglicherweise gerade stattfindender Abgang wird von Tag zu Tag blutiger und hinterlässt ein zerstörtes Land mit möglicherweise vorprogrammierten ethnischen und religiösen Konflikten für die Zukunft. Je länger es noch dauert, desto schlimmer scheint es zu werden. Ein Syrien nach Assad ist bereits jetzt äußerlich und innerlich zerstört und das will Assad anscheinend auch so, nach ihm das Chaos. Die physischen und psychischen Wunden werden so schnell nicht heilen und es wird sicher einige Mächte/Interessengruppen geben, die versuchen werden die Situation für sich auszunutzen und Öl ins Feuer gießen. Die Rolle der Nachbarstaaten, aber auch des Iran und internationaler „Großmächte“ ist schon jetzt von Bedeutung. Mit Assad würde auch ein Verbündeter des Iran fallen und das versuchen die Iraner angeblich mit tatkräftiger Unterstützung zu verhindern.

Spannend ist auch die Frage nach dem Verbleib der syrischen biologischen und chemischen Waffen. Die bereiten vor allen Dingen Israel Kopfschmerzen.

Erwähnenswert in Hinblick auf Zusammenhänge mit den und Folgen für die Nachbarstaaten Syriens ist übrigens, dass sich die „Aufständischen“ im Irak mit einer Anschlagswelle in eine neue Offensive gebombt haben. Ausgerechnet jetzt.


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Montag, 23. Juli 2012
Syrien ist anders
Der häufig als Aufstand bezeichnete Bürgerkrieg in Syrien, dauert bereits länger an, als die Aufstände bzw. Revolutionen in Libyen, Tunesien und Ägypten je gedauert haben. Der syrische Diktator Assad hat offenbar immer noch viele Anhänger hinter sich. Gaddafi hingegen musste sich in erster Linie auf gekaufte Söldner stützen.

Selbst wenn Assad gestürzt werden wird, was nicht unbedingt so kommen muss, auch wenn es derzeit danach aussieht, befürchte ich, dass es dort noch weiterbrennen wird. Fremde Söldner kommen und gehen auch wieder. Aber Syrer, die Assad unterstützen und Syrer, die ihn bekämpfen, müssen lernen in einer Zeit nach Assad miteinander klar zu kommen. Je länger der Bürgerkrieg andauert und je mehr Dinge geschehen können, desto schwieriger wird das zukünftige Zusammenleben.


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Mittwoch, 18. Juli 2012
„Turbo-Studenten“ lernen nichts, außer auswendig
Gegenwärtig erregen drei (ehemalige) Studenten der privaten Fachhochschule für Oekonomie und Management (FOM) etwas mediales Aufsehen, da sie ihr BWL-Studium (Bachelor), das normalerweise sieben Semester dauert, in nur zwei Semestern geschafft haben. Im Anschluss haben sie ihren Master innerhalb von zwei weiteren Semster gemacht.

Im verlinkten Artikel von Spiegel-Online geht es in erster Linie um einen von ihnen, Marcel Pohl, der mit seiner ehemaligen Fachhochschule im Rechtsstreit lag, da er durch sein kurzes „Studium“ nicht die vollen Studiengebühren zahlen wollte.


Studium oder Schule?

Auch in den Kommentaren bei Spiegel-Online fragen sich einige, ob so etwas überhaupt noch ein echtes „Studium“ ist. Schnell „studieren“ in wenigen Semestern, kann man das noch als „Studium“ auch im Sinne einer Selbstfindung und der Aneignung eines breiten Kenntnisspektrums bezeichnen?
Anscheinend haben die „Turbo-Studenten“ das Ganze so gedeichselt, dass sie nur das nötigste an Lehrveranstaltungen gemacht haben und waren deshalb so schnell fertig.
Ich persönlich sehe diese drei „Absolventen“ als einen ausdrucksstarken Beleg für die Sinnlosigkeit des Bachelorstudiengangs. Junge und unerfahrene Menschen werden so geschult, dass sie direkt in die (Finanz)wirtschaft hineingleiten können, um ein unkritisches Rädchen im System zu sein, das nur das macht, was es gesagt bekommt, den eigenen materiellen Vorteil stets im Blick. Zwar haben diese drei Personen sich diesen Weg offenbar freiwillig ausgesucht, doch wurde ihnen dies erst durch das verschulte Bachelor- und Mastersystem ermöglicht. Hauptsache schnell auf die Karriereleiter, das ganze Leben drumherum und das erfahren, wie die Welt funktioniert, kommt erst später, evtl. zu spät – nämlich nachdem sie in „Führungspositionen“ schon sozial und ethisch fragwürdige Entscheidungen getroffen haben – oder auch gar nicht.

Wenn ich mir das für Marce Pohl unvorteilhafte Foto von ihm im Spiegel anschaue, sehe ich in erster Linie ein unerfahrenes Gesicht wie aus der Milchschnitte-Werbung, das da auf die Menschheit losgelassen wird. Da er sich ja aber anscheinen an Banken orientiert, passt dies auch gut. Das System und was dahintersteckt sollen die Banker möglichst selbst nicht verstehen.
Interessant ist übrigens auch das Xing-Profil von Marcel Pohl, das sagt ja schon einiges über ihn aus, da hilft es auch nichts, dass seine Eltern angeblich Staplerfahrer und Altenpflegerin sein sollen - beim „Sozialdemokraten“ Gerhard Schröder hat der proletarische Hintergrund auch nichts positives bewirkt. Pohl schreibt sich in Xing „unbedingten Erfolgswillen“ zu. Dass dies offenbar nur materiellen Erfolg betrifft und auch soziale Rücksichtslosigkeit nicht ausschließt, ist sicher ganz im Sinne von Leuten wie Josef Ackermann. Fraglich bleibt, ob der arme Marcel jemals merken wird, worauf er sich eingelassen hat.


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Mittwoch, 18. Juli 2012
Türkische Phantom doch im syrischen Luftraum abgeschossen
Wie die Frankfurter Rundschau berichtet, wurde das türkische Militärflugzeug des Typs F-4 Phantom am 22. Juni dieses Jahres doch im syrischen Luftraum abgeschossen. Zuvor hatte die türkische Regierung behauptet, dass die Maschine im internationalen Luftraum abgeschossen wurde, dies als eine Art Kriegsgrund gewertet und säbelrasselnd bereits Truppen an die türkisch-syrische Grenze verlegt.

Offenbar drang die türkische Phantom in den syrischen Luftraum ein – angeblich um die syrische Luftabwehr zu testen – worauf syrische Truppen (zurecht) das Feuer (wohl mit Luftabwehrkanonen) auf die Maschine eröffneten und den Piloten töteten. Die Maschine wurde durch ein darauf folgendes Wendemanöver des Co-Piloten am Flügel beschädigt und stürzte ins Meer. Spuren einer Explosion durch Flugabwehrraketen konnten anscheinend nicht festgestellt werden.


Handelte die Türkei im Auftrag der NATO?

Anders als man vielleicht glauben mag, sind solche Luftraumverletzungen durch Militärmaschinen weltweit ein regelmäßig auftretendes Phänomen. In deutschen Medien hört man in der Regel nicht davon. Russland beispielsweise verletzt regelmäßig den Luftraum seiner europäischen Nachbarstaaten.
Ziel solcher Aktionen ist es, die Reaktion des Gegenüber zu testen und Erkenntnisse über die Einsatzbereitschaft und Reaktion der gegnerischen Luftabwehr, usw. zu gewinnen. Außerdem ist so etwas natürlich eine gute Übung für die Piloten. Die Sache an sich ist eigentlich nichts besonderes.

Was im Falle Syriens natürlich interessant ist, ist der Zeitpunkt. Warum wurde dies ausgerechnet in einer solchen kritischen Zeit gemacht, in der Syrien bzw. syrische Soldaten höchstwahrscheinlich ohnehin ein Eingreifen „internationaler Truppen“ erwarten? Der Finger am Abzug ist also ohnehin schon nervös. Was mich dabei besonders interessiert, ob die Türkei wirklich im Alleingang gehandelt hat und vielleicht sogar einen Anlass für ein militärisches Abenteuer gesucht hat oder ob dies im Einvernehmen bzw. Auftrag der NATO geschah, um Erkenntnisse über die syrische Luftverteidigung zu gewinnen? Ich denke mal, dass Militärs durch solche riskanten Aktionen allerlei Nützliches herausfinden können. Reagiert der Gegner mit Luftabwehrkanonen, Luftabwehrraketen, mit Abfangjägern oder gar nicht? Wie lange dauert eine Reaktion? Was sagt dies über die Einsatzbereitschaft aus? Welche Radiofrequenzen werden benutzt? Und so weiter und so fort…


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Mittwoch, 11. Juli 2012
Schwarz-Gelb will Kritker mundtot machen
Anders kann man das aktuelle Vorhaben der Regierung eigentlich nicht interpretieren.

FDP und CDU/CSU planen nämlich Vereinen, die der Verfassungsschutz beobachtet, Steuererleichterungen zu nehmen. Bisher war dies zwar auch schon der Fall, doch konnten Betroffene Vereine dagegen gerichtlich vorgehen und bekamen meist auch Recht. Aber genau diese Widerspruchmöglichkeit soll nach dem Willen der Regierung wegfallen. Für viele Vereine ist dies überlebenswichtig.


Wer kommt auf die schwarz-gelbe Liste?

Es würde also so ablaufen, dass Vereine, die aus welchen Gründen auch immer, vom Verfassungsschutz beobachtet würden dann einfach von der Steuererleichterung ausgenommen und damit ausgeschaltet werden würden.
Mal ehrlich, wer würde denn angesichts der jüngsten Meldungen über den ganzen Schindluder (hier und hier), den der thüringische Verfassungsschutz all die Jahre getrieben hat – auf Kosten der Steuerzahler freilich – solchen Leuten die Entscheidung darüber lassen, welcher Verein überleben soll und welcher nicht?
Letztlich könnte die jeweilige Regierung bzw. der Verfassungsschutz mit oder ohne „Anweisung“ aus der Regierung ,Kritikern, die in Vereinen organisiert sind, das Leben schwer machen oder sie eben ganz mundtot machen.


Attac, Greenpeace und Robin Wood usw. Betroffen

Laut dem Artikel der Frankfurter Rundschau sehen sich insbesondere Vereine mit „politischen oder bürgerrechtlichen“ davon betroffen und gefährdet. Ist ja auch klar, was würden sich doch Merkel und Co. Und mit ihnen die Lobbyisten aus der Wirtschaft freuen, wenn man einfach mit Hilfe der Behörden unliebsame Vereine aus der Welt schaffen oder ihnen zumindest das Leben schwer machen könnte. Eine tolle Friede-Freude-Eierkuchen-Pseudo-Republik mit angeblich vielen Parteien aber doch nur einer herrschenden Politiker- und Wirtschaftselitenkaste.
Anscheinend muss das eine so dringliche Wunschvorstellung von schwarz-gelb (den anderen kann man auch nicht trauen) sein, dass sie es nun also tatsächlich versuchen, obwohl heftiger Widerstand dagegen ja vorprogrammiert ist und den wird es auch geben. Wenn noch ein Stückchen Pseudo-Demokratie übrig ist in diesem Land, dann wird dieses totalitäre Vorhaben scheitern. Da mir das voraussichtliche (hoffentlich!) Scheitern aber allzu offensichtlich ist, frage ich mich, was die schwarz-gelbe Regierung dazu bewegt hat, dies doch zu versuchen?

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Dienstag, 3. Juli 2012
Steigende Lebensmittelpreise zum Jahresende?
Laut einem Bericht der britischen Zeitung „The Guardian“ könnte die anhaltende Dürre in den USA eine Steigerung der Lebensmittelpreise zum Jahresende bewirken.

Für viele Bewohner der „Ersten Welt“ scheint es schier undenkbar, jemals richtigen Hunger zu erleiden, außer als Gefühl zwischen dem Döner und den fettigen Hamburger. Doch sollte man sich fragen, ob dies ein dauerhafter Zustand sein kann. Angesichts der Lage dieses wirtschaftlich-gesellschaftlichen Systems (das auf der Annahme beruht, endliche Ressourcen unendlich verzehren zu können), der Überbevölkerung und dem Übergewicht dieser (Über)bevölkerung, dem Klimawandel, der zunehmenden Umweltverschmutzung, usw. ist es notwendig zu fragen, ob nicht nur die Lebensmittelversorgung der „Dritten Welt“, sondern auch die der „Ersten Welt“ – also „uns“ – in nicht allzuferner Zukunft auf der Kippe steht.

All die „Krisen“ und Katastrophen dieser Tage sind alle stärker oder schwächer miteinander verbunden. Der Weltmarktpreis für Weizen hängt unmittelbar zusammen mit diesem „wirtschaftlichen“ System und gleichzeitig mit dem Wetter in den USA. Indirekt hängen auch die Fischbestände damit zusammen. Ich werde es an dieser Stelle vielleicht nicht wirklich erklären können, was ich genau meine [Memo an mich: Grafik dazu machen!!!], aber all diese scheinbar kleinen und großen Ereignise rund um den Globus, die auf dem ersten Blick nichts miteinander zu tun haben, sind meiner Meinung nach alle potentiell (und wahrscheinlich) in der Lage, die einzelnen Fäden des Stricks zu bilden, der einem großen Teil der Weltbevölkerung gerade um den Hals gelegt wird. All diese kleinen Faktoren, die man täglich in den Nachrichten liest/hört/sieht, können zu einem unglücklichen Zeitpunkt gebündelt, für viele Menschen und diesmal auch den bisher verschont gebliebenen, existenzgefährdend werden.

Etwas düster hatte ich es ja schon einmal formuliert. In dieser Hinsicht ist auch dieser Spiegel-Artikel sehr „interessant“. Man sollte sich auch in Merkel-Deutschland nicht in Sicherheit wiegen. Wenn es irgendwann ums Fressen und das nackte Überleben gehen sollte, ist sich jeder selbst der Nächste.



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Montag, 2. Juli 2012
Die aktuelle Situation in Spanien
Zwei lesenswerte Artikel über die Situation in Spanien.

Einmal der hier und dieser.

Ich persönlich bin der Ansicht, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis es in Deutschland ähnlich zugeht, denn wir haben eine Systemkrise, keine „Wirtschafts- oder Finanzkrise“, wie es in den Medien meist genannt/dargestellt wird.



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Gottfried der 3-Liter-Mann
Gottfried, ein so genannter „Aussteiger“ lebt als Selbstversorger auf einem Hof in Niedersachsen und behauptet von sich selbst mit drei Liter Wasser am Tag auszukommen, was man ihm durchaus glauben kann.

Die ZDF-Sendung 37 Grad, genau genommen nur der Reporter Gregor Bialas porträtiert den Hauptprotagonisten Gottfried und seine für so genannte „moderne Menschen“ befremdlich wirkende Lebensweise. Herausgekommen ist ein sehenswerter Bericht über einen „Aussteiger“: Mensch Gottfried wird in der ZDFmediathek wie folgt beschrieben:

Gottfried lebt auf einem Hof in Niedersachsen wie die Menschen vor Jahrhunderten. 37 Grad begleitet den Aussteiger durch seine Welt, die urtümlicher mitten in Deutschland heute kaum sein könnte.


Ein etwas anderer Bericht

Es ist kein typischer Bericht über „Aussteiger“, der alles romantisierend darstellt und in der der Protagonist scheinbar als Kuriosum medial ausgebeutet wird, um den Zuschauer daheim zu amüsieren. Gottfried stellt von Anfang an klar, dass er kein ganzes Team mitsamt Ton-Techniker haben möchte (der unter Umständen alle für den Sender „unpassende“ Hintergrundgeräusche rauschfiltert) dabei haben möchte, sondern nur den Reporter Gregor Bialas alleine.
Gregor muss sich auch dami Begnügen, dass nicht er alleine die Fragen stellt, sondern Gottfried auch ihm Fragen stellt, oftmals mit einem interessanten moralischen Hintergrund. Gregor muss sich auch anhören, dass er als „Stadtmensch“ mit verantwortlich ist für die Verschmutzung für Trinkwasser und einen nicht nachhaltigen Umgang mit natürlichen Ressourcen. Der Reporter lässt sich glücklicherweise auch darauf ein, denn so wird er zu einem Teil seines eigenen Berichts und hat im Zuge dessen möglicherweise einen Erkenntnisgewinn erfahren. Zwei Welten scheinen aufeinander zu prallen und Gottfried der „Aussteiger“ versteht es, Gregor den Reporter auch mit unangenehmen Dingen und Fragen zu konfrontieren. Außerdem schafft er es, seine „Message“, die Kritik am sorglosen und verschwenderischen Umgang mit sauberem (Trink)wasser, durchgängig in dieser Reportage, deren „Objekt“ er ja eigentlich ist, unterzubringen. Über seine recht radikale Einstellung zum Umgang mit (Trink)wasser mag man sich streiten, fest steht aber, dass dieses Thema für immer mehr Menschen zu einem immer dringenderem Problem wird und dass es anders wäre, wenn alle so leben würden wie Gottfried.

Ein sehenswerter Bericht über einen „Aussteiger“, der auch zwischenmenschliche Beziehungen und das Thema nachhaltiger Umgang mit natürlichen Ressourcen berührt. Glück für den Reporter einen solchen Protagonisten gefunden zu haben.

P.S.: Falls es unter gehen sollte: Dieses „Aussteiger“-Leben und eine weitgehende Selbstversorgung ist durchaus reuzvoll, doch braucht man dafür leider auch erst einmal Geld bzw. ein großes Stück Land und einfachste Werkzeuge, um so leben zu können. Gottfried hat geerbt, entweder das Stück Land mit dem Hof oder eben Geld.


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Sonntag, 24. Juni 2012
Syrien – Deutsche Söldner verhaftet?
Angeblich haben syrische Sicherheitskräfte 40-60 Deutsche verhaftet, die versucht haben sollen, Waffen von einem Schiff ans syrische Festland zu schmuggeln. Dies kann man der Internetseite des iranischen(!) Fernsehsenders „Press-TV“ und einem Beitrag von Christoph Hörstel in der Neuen Rheinischen Zeitung entnehmen. Was an Wahrheitsgehalt an dieser Sache dran ist, stelle ich mal in Frage. Aber den Wahrheitsgehalt „unserer“ Mainstream-Medien kann und sollte man meist auch in Frage stellen. Angesichts der Behuaptungen, die da aufgestellt werden, unter anderen, dass sich einige Hundert ausländische (europäische) Söldner und (ehemalige) Soldaten in syrischer Haft/Gefangenschaft befinden sollen und dem jüngsten Zwischenfall mit dem NATO-Mitglied(!!!) Türkei sollte man durchaus kritisch fragen, welche Rolle ausländische Mächte im Syrien-Konflikt eigentlich genau spielen. Der offenbar durch die Syrer abgeschossene türkische Kampfjet, könnte bei einigen Zeitgenossen vielleicht den Anschein erwecken, dass ausländische Mächte bzw. die NATO nach einem Grund für einen Militäreinsatz in Syrien sucht. Kann zwar möglich sein, aber eigentlich ist das ein doch zu billiger Trick.




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Endstation Altersarmut – „Am Ende arm“
Ein empfehlenswerter Beitrag von „ZDF Zoom“ über Altersarmut in Deutschland:




Eine nicht unerhebliche Zahl alter Menschen in Deutschland, in der Regel Rentner, lebt heute in Armut, da ihre Rente zu niedrig ist. Dass davon derzeit besonders häufig Frauen betroffen sind, liegt daran, dass viele als Hausfrauen keiner Tätigkeit nachgingen, mit der sie für ihre Rente etwas einzahlten.

Die Sendung überprüft auch den Sinn privater Altersvorsorge wie etwa der Riester-Rente und kommt zu dem Schluss, dass es dem Versicherten gar nichts nützt. Banken und andere Finanzinstitute drehen den arglosen Menschen irgendeinen Mist an, der sich für in den seltensten Fällen für den Anleger lohnt, aber immer den Banken fetten Gewinn bringt. Die Bankmitarbeiter werden von oben dazu gedrängt, die Menschen in für sie unvorteilhafte Verträge zu locken. Quoten müssen erfüllt werden, Provisionen sollen fließen, damit der Profit der Banken stimmt.

Letztlich bin ich persönlich ohnehin der Meinung, dass meine Generation in diesem gegenwärtigen System sinnlos in die Rentenkasse einzahlt. Wir werden davon sowieso nichts haben.

Dass es auch anders und vor allem besser geht, wird am Beispiel der Schweiz gezeigt. Die so genannte Alters- und Hinterlassenenversicherung ermöglicht ein Alter in Würde.


Niedriglohnsektor – Einmal arm dran, immer arm dran

Die Altersarmen der Zukunft werden die heutigen Beschäftigten aus dem Niedriglohnsektor sein. Wer heute schon als Arbeiter in einem Gewerbe ohne Mindeslohnt oder als Leiharbeiter für wenig Geld beschissene Jobs macht, der wird nicht einmal im Alter etwas davon haben. Die Rente wird so niedrig ausfallen, dass ein Lebensende in Armut vorhersehbar ist.
Das Thema Niedriglohn könnte man noch weiter ausspannen, doch ich möchte nur bei einigen kleinen Anmerkungen bleiben.

Während ein offenbar wachsender Teil der Bevölkerung mit immer weniger Geld bzw. materiellen Ressourcen auskommen muss, weil er z. B. so wenig Geld für seine Arbeitsleitung erhält, nimmt die Zahl der Millionäre in Deutschland zu.

Die Löhne der Arbeiter werden herabgesetzt und niedrig gehalten, damit die Arbeitgeber bzw. „Kapitalisten“ dahinter auch weiterhin Profit machen und materiellen Reichtum anhäufen können. Selbst in wirtschaftlich schlechten Zeiten, müssen erst einmal die Arbeiter und Angestellten wirklich verzichten. Dieses Phänomen hat bereits Karl Marx ganz richtig erfasst und detailliert beschrieben (Karl Marx: Das Kapital, Kritik der politischen Ökonomie, Erster Band, Berlin 200838, S. 476-477).



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Mittwoch, 20. Juni 2012
Anglizismen und die deutsche Sprache
Eine ganz interessante Sendung über die deutsche Sprache und die zunehmenden Einflüsse des Englischen, „8ung Deutsch“, hat mich dazu veranlasst mal etwas über Anglizismen im Deutschen zu schreiben.

In dieser Sendung wird der offenbar zunehmende Einfluss des Englischen auf die deutsche Sprache kritisch betrachtet. Schnell geht es auch um eine „deutsche Identität“, worüber man wieder auf das Thema Nationalismus kommen kann, ich möchte aber bei Sprache, genauer der deutschen Sprache, als kulturelles Gut bleiben. Denn diese ist durchaus langfristig gefährdet durch zunehmende „Verenglischung“ des Deutschen. Internet, Handy, Service, Hotline, Begriffe für Dinge, die es vor 50 Jahren teilweise gar nicht gab, verhindern von vornherein kreative deutsche Wortschöpfungen. Stattdessen werden die entsprechenden Begriffe direkt aus dem Englischen übernommen.
Genau genommen aus dem Amerikanischen, denn die USA haben durchaus ein Interesse daran (und das wird auch in dem Film angesprochen), dass eine Globalisierung und Vereinheitlichung der Weltwirtschaft in ihrer Sprache stattfindet, denn Sprache ist durchaus Macht. Man könnte sich fragen, warum wir denn keine Begriffe aus dem Chinesischen übernehmen?


Sprachwechsel und Sprachtod

Die Ersetzung einer Sprache durch eine andere kann zum Beispiel dadurch stattfinden, dass die eine Sprache, die in einem geographisch „offenen“ Gebiet nur von Wenigen gesprochen wird, langsam von der Sprache, die in demselben Gebiet von einer Mehrheit gesprochen, langsam aber sicher verdrängt wird. Einfach aus praktischen Gründen, die Minderheit passt sich der Mehrheit an, um bestimmte Vorteile zu erreichen.
Eine Sprache kann auch durch politischen Druck durch eine andere ersetzt werden. So geschehen im Russischen Zarenreich und der Sowjetunion im Rahmen einer „Russifizierung“. Alle anderen Sprachen des riesigen Reiches sollten durch das Russische ersetzt werden und wurden es teilweise auch.
In der Linguistik nennt man dies „Sprachwechsel“ oder Language Shift, der im extremsten Fall zum Sprachtod, Language death führt.

Bis ein Sprachtod eintritt, vergehen in der Regel mehrere Generationen. Der Sprachtod geht einher mit dem Verlust einer kulturellen Identität, sprich mit dem Verlust von Kultur. Denn Kultur lebt von Sprache. Ich denke, dass ich dies nicht näher zu erläutern brauche.

Nun sind wir im Deutschen glücklicherweise noch weit entfernt von einem Sprachtod, doch kann man eine zunehmende Anglisierung der deutschen Sprache durchaus als Anzeichen eines drohenden Sprachtodes sehen.

Diese Entwicklung kritisch zu sehen, ist in dne Augen vieler Menschen vielleicht „Deutschtümelei“ und sie tun die Pflege einer Sprache, hier der deutschen Sprache, in die „rechte“ Ecke ab. Das ist aber nicht nur falsch, sondern auch tumbes schwarz-weiß denken, denn so einfach ist das alles nicht. Zwar ist dieses Thema auch im Interessengebiet von NPD und Co., doch sollte man es nicht diesen „rechten“ Idioten überlassen.
Denn Sprache ist in erster Linie Kultur und die gilt es zu erhalten.

Man könnte auch argumentieren, dass sich auch die Sprache weiterentwickelt und das stimmt auch. Doch anstatt, dass es vielleicht zu kreativen Neuschöpfungen – vielleicht auch mit Bestandteilen aus einer „Immigrantensprache“ – kommt, wird alles dem Englsichen bzw. Amerikanischen untergeordnet. So regiert die „Wall Street“ als Synonym des derzeitigen gesellschaftlich-wirthschaftlichen Systems auch die Sprache – denn besonders viele Anglizismen finden sich im Bereich der Wirtschafts(wissenschaften). Warum sollte man ihnen die Deutungshoheit über Dinge lassen?

Ganz praktisch gesehen, machen Anglizismen das Leben sogar noch schwerer: Wer weiß denn schon, dass ein „Facility Manager“ heutzutage ein stinknormaler Hausmeister ist?
Und ein „Operator“ ein „Einsteller“, also jemand, der eine Maschine „einstellt“ und bedient. Ich denke mal, dass die deutsche Bezeichnung wesentlich mehr verrät, als die englische. Man weiß nicht, was genau sich hinter all den „managers“, „operators“ und „agents“ verbirgt. Oder soll der Otto-Normal-Mensch das vielleicht auch gar nicht so einfach erkennen?!




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