Dienstag, 25. Januar 2011
Lebensmittelknappheit in Deutschland - ein sehr düsteres Szenario
Weltweites Bienensterben

Seit einigen Jahren schon bereitet ein großflächiges Bienensterben den Forschern weltweit Kopfzerbrechen. Die Ursachen dafür sind noch ungeklärt, spekuliert wird über den Klimawandel und durch Menschen produzierte Umweltgifte als Ursache. Jetzt will auch die EU verstärkt dagegen vorgehen.

Das Hauptproblem an einem massenhaften Bienensterben ist nicht etwa, dass es dann weniger Honig gibt, sondern, dass weniger Pflanzen bestäubt werden. Bienen bestäuben "etwa 80 Prozent der buntblühenden Blütenpflanzen in unseren Breiten." Beispiele für von Bienen bestäubte Pflanzen sind u. a. Äpfel, Birnen, Sonnenblumen, Himbeeren, Johannisbeeren usw. .

Früchte werden Mangelware und dadurch teurer

Je weniger Pflanzen also bestäubt werden, desto weniger Früchte stehen später in den Läden zum Verkauf. Man könnte meinen, dass das was nicht in Deutschland oder Europa produziert werden kann, einfach aus Übersee herangeschifft wird, wie es schon jetzt der Fall ist. Dummerweise ist das verstärkte Bienensterben kein auf Europa beschränktes Problem, sondern andere Ländern kämpfen derzeit ebenso damit. Alleine schon deswegen bestünde die Möglichkeit, dass "Lücken" in Europa nicht von außerhalb aufgefüllt werden können, da andere Länder nicht in der Lage sind zu exportieren, bzw. es nicht wollen.
Klar, dass die Preise für Früchte in einem solchen Fall teurer werden würden. Bliebe nur die Frage wie teuer sie werden würden.

Düsteres Zukunftsszenario (hypothetisch!)

Nun sind Äpfel, Kirschen und Co. keine Hauptnahrungsmittel. Eine Verknappung und Verteuerung des Angebots wäre sicherlich ärgerlich, aber es sollte kein allzu großes Problem darstellen, abgesehen vom wirtschaftlichen Schaden, der entstehen würde.

Jetzt male ich mal ein Szenario aus, das eintreten könnte oder auch nicht, garantieren kann mir das niemand. Ich halte es aber für durchaus möglich.
Was wäre denn, wenn, sagen wir mal innerhalb der nächsten fünf Jahre, dieses massenhafte Bienensterben weltweit weitergehen würde und man keine Lösung dafür finden würde. Man hätte also eine zahlenmäßig enorm reduzierte Bienenpopulation und dementsprechend weniger Früchte zu teuren Preisen auf dem Markt. Dieser teure Preis würde durch eine zunehmende Inflation noch verstärkt werden.

Angesichts des weltweit scheinbar unberechenbar gewordenen Wetters, tritt zur gleichen Zeit mit dem Mangel an Früchten, ein Mangel an Grundnahrungsmitteln (Getreide, Mais, etc.) auf. Durch starke Unwetter kam es weltweit zu Missernten und die Nahrungsmittelvorräte der vergangenen Ernte gehen zu Neige. Das Angebot an diesen Grundnahrungsmitteln ist weltweit zu gering und sie werden teuer verkauft. Auch in Deutschland sind die Lebensmittelpreise enorm gestiegen. Ein großer Teil des monatlichen Verdiensts geht nun für Lebensmittel drauf, Strom, Heizung, Miete müssen trotzdem noch bezahlt werden. Der Benzinpreis ist auch weiter gestiegen, Auto fahren wird zu einem Luxus. In den Urlaub zu fahren ist nur noch Wenigen möglich. Europaweit werden Menschen aus Jobs in der Tourismusbranche entlassen. Durch die Missernten gehen viele, besonders kleinere Landwirte, pleite und werden mitsamt ihren Mitarbeitern arbeitslos. Die Arbeitslosigkeit in Deutschland erreicht ein Rekordniveau.

Gleichzeitig kommt es in den ärmeren Weltregionen, die der Klimawandel besonders hart trifft, zu großen Hungersnöten und gewalttätigen Auseinandersetzungen um Lebensmittel und oft auch sauberes Wasser. Diese Konflikte breiten sich auf wichtige Handelsrouten aus und verteuern Rohstoffe wie Öl.

Eine noch nie da gewesene Anzahl von Flüchtlingen versucht in Gebiete zu gelangen, die noch Wasser und Lebensmittel haben und nicht so hart von den vergangenen Missernten getroffen wurden. Durch die hohe Kaufkraft, sind reiche Gegenden wie Europa ein bevorzugtes Ziel dieser Flüchtlinge. Doch auch in weiten Teilen Europas herrscht weiterhin eine Knappheit an Lebensmitteln vor, die durch eine mäßige Ernte in der nächsten Saison nicht beseitigt werden kann. Die Preise für Lebensmittel steigen weiter, auch die Flüchtlinge müssen versorgt werden. Angeheizt wird der Preisanstieg von Lebensmitteln durch Spekulanten, die ihr finanzielles Vermögen durch Spekulation auf steigende oder fallende Getreidepreise vermehren möchten.

Entgegen der Annahme vieler Politiker, dass sich Menschen aller gesellschaftlichen Schichten angesichts der katastrophalen Lage solidarisieren, kommt es zu Unruhen und Ausschreitungen gegen große wirtschaftliche Betriebe und reiche, prominente Personen, die einige Jahre zuvor in diversen TV-Shows durch sozialen Egoismus aufgefallen sind. Autos und Häuser brennen. Bei dieser Gelegenheit werden Supermärkte durch eine aufgebrachte Menge geplündert und anschließend von Chaoten in Brand gesteckt. Die Polizei ist seit Tagen auf den Beinen, um weitere Plünderungen und Ausschreitungen zu unterbinden. Der Innenminister eines Bundeslandes gibt der Polizei den Befehl weitere Plünderungen in jedem Fall zu unterbinden, notfalls mit Waffengewalt. Unterstützt wird die Polizei dieses Bundeslandes durch Soldaten und gepanzerte Fahrzeuge der Bundeswehr, die mittlerweile eine reine Berufsarmee ist. Als bei Protesten Brandsätze auf die Ordnungskräfte geworfen werden und aus den reihen der Protestler Schüsse in Richtung Polizei und Bundeswehr fallen, gibt ein nervöser Feldwebel den Befehl das Feuer zu eröffnen. Zwei Maschinengewehre, die auf Panzerfahrzeugen montiert sind, mähen reihenweise Demonstranten nieder.



Das wäre ein Szenario, das ich bewusst sehr negativ ausgemalt habe. Einige Faktoren, die bei einem solchen Szenario auch eine bedeutende Rolle spielen würden, habe ich jetzt ausgelassen. Ich denke ich habe sie aber in dem vorherigen Beitrag mal erwähnt.

Das Schlimme aber ist, dass solch ein Szenario meiner Meinung nach durchaus möglich ist. Ich glaube, dass man sich heute noch gar nicht richtig vorstellen kann, welche Folgen eine Zusammenhäufung von ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Problemen zu einem bestimmten Zeitpunkt haben kann. Das wäre der Moment, wo sozusagen all die "Scheiße" auf einmal kommt.

Dringend an der Zeit wäre ein rücksichtsvollerer Umgang nicht nur mit der Natur, sondern auch mit anderen Menschen. Insbesondere die wenigen, die viel haben, sollten auf unnötigen, verschwenderischen Luxus verzichten und ihre Ressourcen teilen. Dies wäre auch in ihrem ureigenstem Sinne, noch haben sie die Chance. Irgendwann ist es zu spät.

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