Mittwoch, 9. November 2011
Call of Duty: Modern Warfare 3 – Krieg ist nur ein Spaß
wasistlos, 13:34h
Mit Modern Warfare 3 ist wieder ein neues Ballerspiel der „Call of Duty“-Reihe auf dem Spielemarkt erschienen, das mich im Rahmen dieses Blogs nicht weiter beschäftigen würde, wäre da nicht der Trailer zu dem Spiel.
Da wird nämlich dieser Satz eingeblendet: „There’s a soldier in all of us“, auf deutsch bedeutet das: „In jedem von uns steckt ein Soldat.“. Ich möchte hier festhalten, dass ich nicht generell etwas gegen Ballerspiele oder so genannte „Killerspiele“ habe, auch der Trailer würde mich wahrscheinlich nicht stören, auch wenn der Einsatz von echten Menschen quasi als Spielfiguren manchem fragwürdig erscheinen mag. Allerdings lässt dieser Satz zum Ende des Videos den ganzen Trailer in einem neuen, sehr negativen Licht erscheinen, wie ich finde.
Nein, nicht in jedem von uns steckt ein Soldat, sonst gäbe es auch nicht so viele Soldaten, die traumatisiert aus ihren Einsätzen zurückkehren. Aber vielleicht sollen Trailer wie diese nicht nur für das Spiel begeistern, sondern langfristig auch neues Kanonenfutter in die Armeen locken, die ein völlig falsches und unrealistisches Bild von Kriegsführung haben?!
Hinter dünnen Blech- oder Holzwänden kann man sich aber leider nicht vor echten Geschossen aus Sturm- und Maschinengewehren verstecken.
NACHTRAG: Nur mal zur Erinnerung: Der Massenmörder Breivik sieht sich selbst auch als eine Art Soldat bzw. Krieger.
Und hier der Trailer:
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“There’s a soldier in all of us“
In diesem Trailer mit der Bezeichnung „Modern Warfare 3 – The Vet & The n00b“ (Youtube-Einbettung erfolgt weiter unten) ballern sich zwei echte Menschen (keine animierten Figuren) durch eine Spielewelt. Einer der beiden spielt den erfahrenen (Gaming)-Veteranen und der andere das neue, virtuelle Kanonenfutter. Einige Leute würden wahrscheinlich schon alleine diesen Clip kriegsverherrlichend finden, doch das alleine finde ich nicht erwähnenswert, denn der wahre Knüller kommt zum Ende des Trailers.Da wird nämlich dieser Satz eingeblendet: „There’s a soldier in all of us“, auf deutsch bedeutet das: „In jedem von uns steckt ein Soldat.“. Ich möchte hier festhalten, dass ich nicht generell etwas gegen Ballerspiele oder so genannte „Killerspiele“ habe, auch der Trailer würde mich wahrscheinlich nicht stören, auch wenn der Einsatz von echten Menschen quasi als Spielfiguren manchem fragwürdig erscheinen mag. Allerdings lässt dieser Satz zum Ende des Videos den ganzen Trailer in einem neuen, sehr negativen Licht erscheinen, wie ich finde.
Ist Krieg nur noch ein Spiel?
Während in anderen Teilen der Welt täglich viele Menschen durch Krieg, Gewalt und Waffen aller Art ermordet werden, ballert sich der reichte Teil der Welt durch virtuelle Welten und wird dabei noch von Sprüchen wie den oben genannten angespornt oder wie soll ich das sehen? Vielleicht bin ich ja nur zu empfindlich was das betrifft, aber der Trailer erweckt bei mir den Eindruck, dass Krieg total verharmlost wird. Krieg findet für diejenigen, die im richtigen Teil der Erde leben nur noch auf irgendeinem Bildschirm, entweder in Form von Fernsehnachrichten oder virtuellen Spielwelten statt. Dass Krieg aber eine durchaus ernste Sache ist, bei der Menschen sterben, Gliedmaßen abgetrennt werden oder sich der beste Freund, der eben noch neben Dir stand einfach durch einen Granatenvolltreffer sprichwörtlich in Luft bzw. kleinste Partikel auflöst und man selbst zum Krüppel geschossen wird, das als seelisches Wrack heimkehrt, wird bei diesem Trailer völlig ausgeblendet.Nein, nicht in jedem von uns steckt ein Soldat, sonst gäbe es auch nicht so viele Soldaten, die traumatisiert aus ihren Einsätzen zurückkehren. Aber vielleicht sollen Trailer wie diese nicht nur für das Spiel begeistern, sondern langfristig auch neues Kanonenfutter in die Armeen locken, die ein völlig falsches und unrealistisches Bild von Kriegsführung haben?!
Hinter dünnen Blech- oder Holzwänden kann man sich aber leider nicht vor echten Geschossen aus Sturm- und Maschinengewehren verstecken.
Verhöhnt Activision die Opfer der Anschläge in Norwegen 2011?
Dann wäre da noch der norwegische Massenmörder Anders Behring Breivik, der bekanntlich ein Fan des Vorgängers dieses Spiels, Modern Warfare 2 war und es als Trainingssimulator betrachtete. Da sehe ich diesen Spruch „There’s a soldier in all of us.“ als Verhöhnung seiner Opfer und ihrer Angehörigen. Dieser Satz könnte auch aus Breivik’s Mund gekommen sein. Wirklich widerwärtig und pietätlos was sich der Spiele-Publisher mit diesem Trailer geleistet hat, dabei ist das Morden des Breivik nicht mal lange her.NACHTRAG: Nur mal zur Erinnerung: Der Massenmörder Breivik sieht sich selbst auch als eine Art Soldat bzw. Krieger.
Und hier der Trailer:
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geschnetzeltes,
Donnerstag, 10. November 2011, 00:17
Von solchen Spielen ist und wird nie irgendeine Gefahr aus gehen. Erst recht nicht von ihren Trailern. Der Slogan "There’s a soldier in all of us" beschreibt, dass jeder von uns gerne rumballert. Das dies nicht im realen Leben passiert, sondern nur im Spiel, muss jedem klar sein. Erst wenn die Grenzen zwischen Fiktion und Realität überfließen, kann es zu Problemen kommen.
Menschen gucken "Saw" und finden es geil, wenn jemand sich einen Schlüssel aus dem Auge pult. Sie selbst wüssten nicht mal, wie sie ihn dort in der Realität hinbekämen.
Menschen lesen Batmancomics und finden es geil, wenn Batman über Gotham City gleitet, mit dem Ziel seine Eltern zu rächen. In der Realität würde man nicht mal den Umhang nähen können.
Menschen spielen "Call of Duty" und finden es geil, mit einem Maschinengewehr Leute abzuknallen. In der Realität wüssten sie nichtmal, wie man eines nachlädt.
Was ich damit sagen will, ist dass der Soldat, der in uns ist, der selbe Soldat ist, der mit acht Jahren mit grünen Plastiksoldaten gekämpft oder sich mit Aktionfiguren duelliert hat.
Spiel ist Spiel. Krieg ist Krieg. Das eine macht Spaß, das andere ist tödlicher Ernst.
Zur Zeit sehe ich mir vermehrt Horrorfilme an. Einfach, weil mich Filme interessieren. Dass ich im Dunkeln auf der Straße trotzdem Angst bekomme, wenn eine Katze laut miaut, stellt klar, dass diese Filme nicht abhärten können. Das ist bei Ego-Shootern genauso.
Ein Amokläufer, wie Herr Breivik spielte "Call of Duty", wie Millionen andere auch. Alles potentielle Amokläufer? Mit Sicherheit nicht. Denn Herr Breivik hatte ein Ziel, einen Plan. Er ist ein hasserfülter Nationalsozialist, der nicht vor den krankesten Gewalttaten zurückschreckt. Videospieler wollen einfach nur Spaß und Unterhaltung.
Menschen gucken "Saw" und finden es geil, wenn jemand sich einen Schlüssel aus dem Auge pult. Sie selbst wüssten nicht mal, wie sie ihn dort in der Realität hinbekämen.
Menschen lesen Batmancomics und finden es geil, wenn Batman über Gotham City gleitet, mit dem Ziel seine Eltern zu rächen. In der Realität würde man nicht mal den Umhang nähen können.
Menschen spielen "Call of Duty" und finden es geil, mit einem Maschinengewehr Leute abzuknallen. In der Realität wüssten sie nichtmal, wie man eines nachlädt.
Was ich damit sagen will, ist dass der Soldat, der in uns ist, der selbe Soldat ist, der mit acht Jahren mit grünen Plastiksoldaten gekämpft oder sich mit Aktionfiguren duelliert hat.
Spiel ist Spiel. Krieg ist Krieg. Das eine macht Spaß, das andere ist tödlicher Ernst.
Zur Zeit sehe ich mir vermehrt Horrorfilme an. Einfach, weil mich Filme interessieren. Dass ich im Dunkeln auf der Straße trotzdem Angst bekomme, wenn eine Katze laut miaut, stellt klar, dass diese Filme nicht abhärten können. Das ist bei Ego-Shootern genauso.
Ein Amokläufer, wie Herr Breivik spielte "Call of Duty", wie Millionen andere auch. Alles potentielle Amokläufer? Mit Sicherheit nicht. Denn Herr Breivik hatte ein Ziel, einen Plan. Er ist ein hasserfülter Nationalsozialist, der nicht vor den krankesten Gewalttaten zurückschreckt. Videospieler wollen einfach nur Spaß und Unterhaltung.
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wasistlos,
Donnerstag, 10. November 2011, 09:47
Ich habe mich ja auch nur auf diesen einen Trailer bezogen und speziell auf diesen Spruch am Ende, den ich in diesem Zusammenhang und mit Hinblick auf die Sache mit Breivik ehrlich gesagt pietätlos finde, auch wenn der Publisher Activision nichts dafür kann, dass Breivik ihr Spiel gespielt hat und sich selbst als eine Art Soldat bzw. Krieger sieht.
Vielleicht bin ich ja zu alt und werde langsam und schleichen konservativ =) , aber der Trailer stört mich irgendwie.
In Bezug auf Spiele und Filme mit gewalttätigem Inhalt finde ich auch nicht (und sage ich auch nicht), dass alle Leute, die sich damit beschäftigen den Realitätssinn oder so verlieren. Allerdings vermute ich, dass auch diese Form von Medien, die sich technisch auch ständig weiter entwickeln, doch mehr Einfluss auf Menschen, die sie konsumieren, haben (werden), als man (auch ich) bisher allgemein annimmt. Bei manchem jungen Leuten, also Schülern, habe ich persönlich das Gefühl, dass viele tatsächlich reizüberflutet sind. Das hätte ich vor ein paar Jahren mal nicht so gedacht. Aber das ist ja auch klar, jede Technologie und Veränderung hinterlässt ihre Spuren, auch wenn es nur der fette Arsch vom vielen Sitzen vor dem PC ist, um mal ein typisches Klischee zu bedienen. :)
Nachtrag: Okay, nur am Text kann man auch den Eindruck gewinnen, dass ich mich auch auf Videospiele an sich beziehe, aber der Trailer ist es der mich stört, wobei ich den Trailer dann auch im Zusammenhang mit dem Spiel betrachte, ist ja klar. Vor einem Jahr wäre mir dieser Trailer vielleicht gar nicht auf diese Weise aufgefallen.
Vielleicht bin ich ja zu alt und werde langsam und schleichen konservativ =) , aber der Trailer stört mich irgendwie.
In Bezug auf Spiele und Filme mit gewalttätigem Inhalt finde ich auch nicht (und sage ich auch nicht), dass alle Leute, die sich damit beschäftigen den Realitätssinn oder so verlieren. Allerdings vermute ich, dass auch diese Form von Medien, die sich technisch auch ständig weiter entwickeln, doch mehr Einfluss auf Menschen, die sie konsumieren, haben (werden), als man (auch ich) bisher allgemein annimmt. Bei manchem jungen Leuten, also Schülern, habe ich persönlich das Gefühl, dass viele tatsächlich reizüberflutet sind. Das hätte ich vor ein paar Jahren mal nicht so gedacht. Aber das ist ja auch klar, jede Technologie und Veränderung hinterlässt ihre Spuren, auch wenn es nur der fette Arsch vom vielen Sitzen vor dem PC ist, um mal ein typisches Klischee zu bedienen. :)
Nachtrag: Okay, nur am Text kann man auch den Eindruck gewinnen, dass ich mich auch auf Videospiele an sich beziehe, aber der Trailer ist es der mich stört, wobei ich den Trailer dann auch im Zusammenhang mit dem Spiel betrachte, ist ja klar. Vor einem Jahr wäre mir dieser Trailer vielleicht gar nicht auf diese Weise aufgefallen.
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