Montag, 17. Dezember 2012
Dem Amerika seine Kinder….
Okay, gleich vorneweg das übliche bla bla: Natürlich tun mir die armen Kinder Leid und ich fühle mit den Angehörigen der Opfer mit, aber…. Genau, es folgt ein aber.

Eigentlich ist es ja nichts Neues, aber der jüngste Amoklauf in einem Land, in dem das Recht darauf, dass jeder Geisteskranke und Spinner (mindestens) eine Knarre einfach so ohne Probleme haben kann, wichtiger ist als Menschenleben, ist wieder mal ein gutes Beispiel dafür, wie sehr die (deutschen) Medien mit zweierlei Maß messen.

Während durch direkte Gewalt amerikanischer Soldaten wöchentlich Zivilisten (darunter auch Kinder) in Afghanistan und anderswo – wenn auch mutmaßlich unabsichtlich – ums Leben kommen und es keine Mediensau wirklich interessiert, wird das tragische Ereignis in Newton hierzulande derart ausgeschlachtet, dass ich das Gefühl bekomme, Newton wäre gar nicht in den USA, sondern in Deutschland und Obama wäre auch unser Präsident.
Die Zahl der Kinder und Menschen, die durch Waffenexporte und den besonders in den USA propagierten kapitalistischen Lebenweise umkommen, werden dabei noch gar nicht mal irgendwo erwähnt. Was das betrifft, haben natürlich auch Länder wie Deutschland Dreck am stecken.

Klar ist dieser Vorfall traurig und natürlich auch berichtenswert, doch die vergangenen Tage hatte ich das Gefühl, dass dieser Vorfall genutzt wird, um von den wahren Problemen abzulenken. Die armen süßen Kinder aus dem ziviliserten Amerika sind natürlich wichtiger als die kleinen „Negerkinder“, die sich in Afrika in Minen zu Tode schuften, damit der weiße Mann zu Weihnachten auch das neueste IPhone unter das Volk bringen kann.
Hauptsache vom Wesentlichen ablenken und lieber zum tausendsten Mal einen weinenden Obama zeigen und so tun, als ob die amerikansiche Innenpolitik uns in irgendeiner Weise direkt beträfe.

Abgesehen davon wird das in den USA nicht der letzte Amoklauf bleiben, so lange es dort Idioten gibt, die ernsthaft glauben, dass eine allgemeine Bewaffnung der Bevölkerung Amokläufe verhindern kann. Also lieber auf etwas konzentrieren, worauf man auch als mediengeblendeter und konsumfreudiger Europäer Einfluss nehmen kann - ach was war das noch mal? Weihnachten? Iphone? Da war doch was…



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Zwar geht es irgendwie um Information, aber in erster Linie ist eine Tagesschau auch nur ein Produkt, das einen Nachfrager sucht. Amokläufe sind nicht der Normalfall, also wird über sie berichtet. Kinder in Afrika hingegen sind längst eingeplant. Eine Neuigkeit, die berichtenswert wäre, ist das nicht. Denn niemand kauft eine Zeitung, in der jeden Tag dasselbe steht. Wenn irgendwann nicht mehr über Amokläufe berichtet wird, wissen wir also, dass sie zum Normalfall geworden sind.

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Ich muss "geschnetzeltes" leider zustimmen. Da ein solch grausames Verbrechen zum Glück nicht jeden Tag passiert, wird dies medial ausgeschlachtet. Zumal es um uns herum passiert, in Deutschland, in den Staaten. Das Sterben der Kinder in Afrika ist weit weg. Vielleicht nicht unbedingt in Kilometern, doch weit weg aus unserem Fokus.

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