Freitag, 16. November 2012
Netanjahu’s Eigentor
Israels Ministerpräsident Netanjahu’s harte Reaktion auf die anhaltenden Raketenangriffe der Hamas kann man sicherlich verteidigen und man kann sie als Verteidigungsmaßnahme werten. Weder palästinensische Raketenagriffe, noch israelische Luftangriffe auf Ziele im Gaza , noch ein möglicher Einsatz von israelischen Bodentruppen vermögen den alten Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern zu lösen. Bekanntermaßen müssen die Hardlinder beider Seiten kompromissfähig werden, um eine Zwei-Staaten-Lösung als einzigen akzeptablen Ausweg aus diesem Dauerkonflikt zu finden.

Israels harte Reaktion ruft unweigerlich auch das neue Ägypten unter dem mutmaßlichen Muslimbruder-Diktator-Präsident Mursi ins Spiel. Für ihn kommt es doch gerade recht, sich als Beschützer der Palästinenser aufzuspielen und damit das weiterhin politisch gespaltene ägyptische Volk hinter sich zu sammeln und oppositionelle Kräfte zu schwächen. Wen interessieren schon Blogger, Menschenrechte und (Pseudo-)Demokratie, wenn man einen gemeinsamen äußeren Feind ausfindig gemacht haben. Den jüngsten Protesten gegen Ägyptens zwielichtigen Herrscher, nehmen Israels harte Antworten auf die Angriffe aus dem Gaza den Wind aus den Segeln und eigentlich kann das doch mittel- und langfristig nicht im Interesse Israels sein.

Natürlich bleibt die Frage, ob Netanjahu angesichts anhaltender Raketenangriffe aus Gaza eine andere Wahl hat(te). Ein zweischneidiges Schwert eben. Mich beschleicht nur angesicht der insgesamt angespannten Lage in Nahost das Gefühl, dass es klüger gewesen wäre, zähneknirschend eine weniger aggressive Reaktion auf die Hammas-Angriffe an den Tag zu legen.



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