Dienstag, 13. November 2012
Ein paar Worte zum Syrienkonflikt
Zunächst noch eine Anmerkung in eigener Sache. Ich würde gerne mehr schreiben, doch mir fehlt gerade die Zeit und Motivation dazu.

Nun zum Thema. Hier im gemütlichen Westen bekommt man bzw. bekomme ich durch die allgemeine Berichterstattung über den Syrienkonflikt das Gefühl, dass sich Assads Regime dem Ende nähert. Das mag zwar sein, doch ist immernoch bemerkenswert, dass er offenbar nach wie vor einen nicht unerheblichen Teil der syrischen Bevölkerung hinter sich hat. Wären die Rebellen wirklich so stark und würden sie wirklich für einen Großteil der Syrer stehen, dann wäre Assad schon längts weg vom Fenster, ist aber immernoch nicht und nach einem schnellen Ende sieht es nach wie vor nicht aus.

Ein Aspekt wird in den deutschen Medien irgendwie viel zu selten behandelt, nämlich die derzeit wieder aufflammenden Auseinandersetzungen von Kurden und der türkischen Regierung. Schon seit mehreren Monaten kann man sporadisch erfahren, dass bedingt durch den Konflikt in Syrien, die Kurden bzw. die PKK in der Türkei wieder verstärkt aktiv wird, um zumindest kulturelle Autonomie zu erlangen, dabei das de facto autonome/unabhängige, kurdische Nordirak stets im Blick. Derzeit findet auch ein Hungerstreik angeblich tausender kurdischer Häftlinge in türkischen Gefängnissen statt. Ich glaube, dass der Konflikt in Syrien sich nicht auszuweiten droht, sondern sich bereits ausgeweitet hat. Die Türkei muss dadurch bedingt mittel- oder langfristig mit einer zumindest autonomen Region Kurdistan auf ihrem Gebiet abfinden, möglich auch, dass sich demnächst ein unabhängiger kurdischer Staat bilden wird. Der erste Schritt dahin wurde möglicherweise bereits getan.

Hin und wieder schaue ich mir schlecht gemachtes, angebliches syrisches Staatsfernsehen an, zum Beispiel das hier. Dabei fällt auf, dass Szenen, in denen angeblich syrische Soldaten im vermeintlichen Kampf gezeigt werden, offensichtlich inszeniert sind. Das kann man zum Beispiel daran erkennen, dass die gezeigten Personen meist ihr Sturmgewehr gesichert haben (erkennt man an dem Teil an der rechten Seite, dieser scheint meist oben und damit gesichert zu sein), recht unglaubwürdig für Soldaten in einem Kampfeinsatz. Auch positionieren sich diese Soldaten hin und wieder mal recht bescheuert und sinnlos, was nicht auf einen echten Kampfeinsatz schließen lässt.

Auch nach anderen Merkwürdigkeiten bleibt nur der Schluss, dass die Wahrheit wohl irgendwo zwischen Assad-treuem Staatsfernsehen und den westlichen Medien bzw. Rebellen-Nachrichten liegt. Direkt daneben liegen all die Toten des Konflikts in ihrem Blut.



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... und daneben liegen all die Toten
Medial unbegleitete Erwachsene wollen wir sie mal nennen, jene Danebenliegenden. Der Willi zum Nichts eben.

Wenn der blinde Fleck größer wird als der Teppich selbst, lohnt sich auch die Reinigung nicht mehr. Katharsis würden sie die Eugeniker wohl gerne nennen. Es handelt sich hierbei nicht um mangelhafte Nachrichten, sondern um eine unethische, eine unlebenswerte Berichterstattung, um das Bespucken von Opfern.

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