Samstag, 4. Dezember 2010
Somalische Piraten: Blackwater macht keine Gefangenen.
Ein "cable" von wikileaks veröffentlicht dreht sich um den Einsatz der US-amerikanischen Söldnerfirma "Blackwater" (heute: "Xe") in Somalia gegen Piraten. Diese Firma ist bekanntlich bereits im Irak durch Übergriffe auf Zivilisten mit tödlichen Folgen aufgefallen.

http://www.welt.de/politik/ausland/article5497886/Blackwater-Soeldner-toeteten-im-Auftrag-der-CIA.html

Das Dokument stammt von 2009. In dem Dokument kann man lesen, dass Blackwater von der Regierung in Djibouti die Erlaubnis bekommen hat Handelsschiffe vor Piraten in somalischen Gewässern zu beschützen.

Demnach sollten 33 Sölnder US-amerikanischer Nationalität auf einem Schiff namens "Mac Arthur" gegen Piraten vorgehen bzw. mögliche Kunden vor deren Übergriffen zu schützen.

Lizenz zum Töten
Interessant dabei ist, dass Blackwater nicht beabsichtigt hat Piraten gefangen zu nehmen, sondern lieber auf tödliche Gewalt ("lethal force") gegen Piraten setzen wollte. Laut der Depesche wäre dies sogar im Rahmen internationaler Vereinbarungen.

Eigentlich klingt das eher nach einer "Lizenz zum Töten" ohne Erbarmen - Gefangene werden keine gemacht.

Würde mich nicht wundern, wenn bei einer solchen Firmenpolitik auch Unschuldige draufgehen.

Es stellt sich allerdings die Frage, ob es überhaupt je zu einem Einsatz von Blackwater/Xe-Söldnern im Rahmen der Piratenbekämpfung gab. Die Depesche ist schließlich älter und Blackwater nennt sich mittlerweile Xe.

Jedenfalls klingt es nicht gut von einer Firma wie Blackwater zu hören, dass sie beabsichtigt "tödliche Gewalt" gegen Piraten einzusetzen. So etwas klingt schon wieder nach Mißbrauch.

Außerdem stellt sich auch die Frage, ob es legitim und sinnvoll ist kommerzielle Schiffe durch Sölnder zu beschützen.

Hier der Link zum Dokument:

09DJIBOUTI113:

http://213.251.145.96/cable/2009/02/09DJIBOUTI113.html

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Mittwoch, 8. September 2010
Biologische Waffen oder: "Wie man die Apokalypse wahr werden lassen kann."
Gestern abend kam auf ARTE eine interessante Dokumentation über biologische Waffen: Bob Coen - Die Anthrax-Dealer

Hier der Gesamtüberblick:

http://www.arte.tv/de/Die-Welt-verstehen/Die-Anthrax-Dealer/3090730.html

Und hier der Link zu Arte 7, wo man die Doku noch einige Tage lang sehen kann:

http://videos.arte.tv/de/videos/die_anthrax_dealer-3399594.html

Die Doku beschäftigt sich zunächst mit den Anthrax-Anschlägen, die kurz nach dem 11. September in den USA durchgeführt wurden (Weblink: http://de.wikipedia.org/wiki/Anthrax-Anschl%C3%A4ge_2001 ). Damals wurden Anthraxsporen in Briefumschlägen an Politiker und Zeitungen verschickt, fünf Menschen starben. Den Briefen beigelegt waren Schreiben, die auf Grund des Inhaltes einen islamistischen Hintergrund vermuten lassen.

Auf der Suche nach der Antwort auf die Frage wer diese Anthraxsporen von militärischer Qualität verschickte, deckt die Dokumentation ein international operierendes "Biowaffen-Netzwerk" auf.

Offenbar arbeit(et)en mindestens englische, amerikanische und auch südafrikanische Geheimdienste und Biowaffen-Wissenschaftler in der Erforschung neuer biologischer Waffen eng zusammen. Bei diesen Forschungen wurden auch so genannte "ethnische Waffen", die nur auf eine bestimmte Ethnie (Im Falle Südafrikas unter der Apartheid die schwarze Bevölkerung) gerichtet ist.

Einige Wissenschaftler, die offenbar Insider dieses "Biowaffen-Netzerks" waren, kamen auf mysteriöse Weise ums Leben, darunter auch der britische Forscher David Kelly.

Ich möchte nicht viel mehr zu dieser Dokumentation verlieren, da ich es allen ans Herz legen möchte diese selbst zu sehen (oben ist ja der Link).

Einige Hauptaussagen/Themen aus dieser Doku möchte ich aber noch erwähnen:

1) Einige der interviewten Forscher befürchten, dass in Zukunft eine biologische Katastrophe, verursacht durch den Einsatz von neuartigen biologischen Waffen, stattfinden könnte.

2) Offenbar ist das US-Militär zur Zeit in der Lage jederzeit auf dieser Erde einen Krieg mit biologischen Waffen zu führen. Die eigenen Soldaten werden standardmäßig gegen Anthrax geimpft.

Ich hatte einige spontane Gedanken zu dieser Dokumentation, darunter folgende:

"Neuartige" biologische Waffen, werden meiner Meinung als Laie nach, mit Sicherheit durch die "Errungenschaften" der Gentechnik so modifiziert werden, dass es nur sehr wenige wirksame Gegenmaßnahmen geben wird. Wenn man Mais, Soja und neuerdings sogar Lachs besser und widerstandsfähiger machen kann, dann kann man dies sicherlich auch mit biologischen Waffen machen. Da scheint mir eine Apokalypse a la "Resident Evil" oder Stephen King's "The Stand" nicht unwahrscheinlich. Abgesehen davon könnte ich mir vorstellen, dass weltweit ein großes Interesse an biologischen Waffen besteht, die nur auf eine bestimmte Ethnie zielen.


Ein anderer Gedanke, der mir zu den Anthrax-Anschlägen von 2001 in den Sinn kam, war, dass es sich möglicherweise gar nicht um einen wirklichen Terroranschlag handelte. War es vielleicht eine Art "Hilferuf" von jemanden der in die Entwicklung von biologischen Waffen oder gar in das internationale "Biowaffen-Netzwerk" involviert ist und angesichts dieses "riesigen Feuers", mit dem da offenbar hinter den Kulissen immernoch gespielt wird, ein schlechtes Gewissen bekommen hat und die Öffentlichkeit darauf aufmerksam machen wollte?
Immerhin sind einige Insider, Wissenschaftler, bereits ums Leben gekommen. Auch gibt es starke Hinweise (siehe Dokumentation), dass das Anthrax erstens militärischen Ursprungs war und zweitens nicht von einem Täter alleine hergestellt bzw. beschafft worden sein kann.

In der Dokumentation wurde auch erwähnt, dass in den 70er Jahren in einer sowjetischen Biowaffen-Anstallt bei Swerdlowsk (Jekaterinburg) nur ein Gramm Anthrax (auch Milzbrand) entwich und 68 Menschen in der Umgebung tötete.

Warum sollte sich also ein islamistischer Terrorist, kurz nach den verheerenden Anschlägen auf das World Trade Center, die Tausende das Leben kosteten, mit dem Versenden von Anthrax in Briefen zufrieden geben, wenn es doch weitaus effektivere Möglichkeiten gäbe, was die Zahl der möglichen Opfer betrifft (z.B.: Verstreuen in öffentlichen Einrichtungen, Wasserwerke, etc...) ?

Warum jemand der es vermeintlich gut meinte, trotzdem so handelte, dass er den Verlust von Menschenleben in Kauf nahm, kann man vielleicht nie wirklich erklären oder aber so: Um eine falsche Fährte zu legen (islamistische Terroristen), müsste schon jemand sterben oder stark gefährdet sein, sonst würde der Verdacht schnell auf diesen "Insider" fallen, der auf das Biowaffenprogramm und die Machenschaften skrupelloser Menschen aufmerksam machen wollte. Andererseits sollte man meinen, dass es immer einen anderen, besseren Weg gibt.

Nun ja, wie in der Dokumentation einige Male erwähnt: "Fakten und Fiktionen sind [in Bezug auf die Thematik Biologische Waffen, "Biowaffen-Netzwerk"] schwer auseinander zu halten."

Ohne Beweise, bleibt der obige Gedanke eine Spekulation von vielen zu den Anthrax-Anschlägen.

Immerhin hätte Bob Coen ohne die Anthraxbriefe vielleicht nie diese überaus interessante und sehenswerte Dokumentation gedreht.

Fest steht, dass hinter den Kulissen mehr geschieht, als wir normalen Menschen wissen. Die Wahrscheinlichkeit, dass ohne das Wissen der Öffentlichkeit, womöglich gar ohne parlamentarische Kontrolle, schlimmste biologische Waffen entwickelt werden, die Albträume wahr werden lassen können, ist leider sehr hoch. Das ist einem angesichts des rasenden Fortschritts (gerade im Bereich der Gentechnik) auch als Nicht-Mikrobiologe klar.

Daher noch einmal die wärmste Empfehlung: Unbedingt diese Dokumentation anschauen! Das erleichtert übrigens auch das Nachvollziehen meiner Gedankengänge zu den Anthrax-Anschlägen von 2001.

P.S.: Dieses Mal ein wohl sehr übler Senf dazu.

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