Sonntag, 27. Januar 2013
Irans Biowaffenprogramm
Über die Meldung einer angeblichen Explosion in der iranischen Atomanlage Fordor und den Spekulationen über einen möglichen Sabotageakt, stieß ich auf etwas, was ich persönlich für noch gefährlicher halte, als eine mögliche iranische Atombombe.

Die gleiche Nachrichtenseite (WND) hat auch einen Artikel über ein angebliches iranisches Biowaffenprogramm parat.
Man muss dazu sagen, dass WND offensichtlich eher zu reißerischen und panikmachenden Artikeln tendiert und einen journalistisch keinen so guten Eindruck macht, allerdings könnte die Sache über die mutmaßlichen iranischen Biowaffen einen wahren Hintergrund haben.


Biologische Waffen im Zeitalter der Gentechnik

Ich wundere mich manchmal etwas, dass in einer Zeit, in der die Gentechnologie dem Menschen bisher ungeahnte Möglichkeiten mit zum Teil unvorhersehbaren Konsequenzen eröffnet hat, zu wenig über die Risiken gentechnisch veränderter „Super-Bio-Waffen“ diskutiert wird. Über die Gefahren von biologischen Waffen hatte ich bereits vor zwei Jahren einmal geschrieben, damals als Reaktion auf die Dokumentation „Die Anthrax-Dealer (Video unten).

Natürlich ist das öffentliche Bewusstsein über die Gefahren von gentechnisch veränderten Viren nicht zuletzt durch die Meldungen über die im Labor erzeugte, hochgefährliche Variante der Vogelgrippe zum Teil vorhanden. Allerdings handelt es sich in diesem Fall um Forschungen, mit dem Ziel einen wirkungsstarken Impfstoff zu entwickeln. Was in den Labors der Welt sonst noch so geschieht und möglicherweise weniger harmlosen Zielen dient, bleibt hingegen im Dunkeln und scheint mir auch gar nicht so hinterfragt zu werden.


Atommacht oder Biowaffenmacht – was geht einfacher?

Während sich die ganze Welt auf das iranische Atomprogramm konzentriert, bleibt ein mögliches iranisches Biowaffenprogramm, sofern es das denn gibt, eher unbeachtet. Dabei könnte man sich doch zunächst fragen, was leichter zu erreichen ist: eine Atombombe oder eine hochgefährliche biologische Waffe? Die nächste Frage wäre dann, was gefährlicher ist: eine (weitgehend) kontrollierbare Nuklearwaffe in den Händen von weitgehend unkontrollierbaren Typen oder eine unkontrollierbare biologische Waffe in den Händen derselben Typen? Und die letzte und entscheidende Frage wäre, ob der Iran in der Lage ist, mit Hilfe der Gentechnologie beispielsweise ein gefährliches Virus noch gefährlicher zu machen und dies als Waffe einzusetzen bzw. generell biologische Waffen im großen Stil herzustellen?

Nach Wikipedia ist der Iran im Besitz von Erregern (darunter auch Anthrax), die man zu Forschungszwecke für Impfstoffe, theoretisch aber auch für die Entwicklung von biologischen Waffen einsetzen könnte.
Iran ist ein nicht unbedeteunder Produzent von Impfstoffen, die es auch exportiert. Außerdem soll der Iran angeblich bald unabhängig von Impfstoffimporten sein. Das Potential, gentechnisch veränderte biologische Waffen herzustellen, ist im Iran offenbar durchaus vorhanden, dazu auch ein etwas älterer Bericht der „Nuclear Threat Initiative. Mehr dazu auch hier.


Irans Nuklearprogramm eine falsche Fährte?

Natürlich ist das alles hochspekulativ, aber wäre das nicht ein Coup für die iranischen Mullahs, den Westen und Israel über Jahre hinweg mit einem Atomprogramm abzulenken und in Wirklichkeit zweigleisig zu fahren? Entweder klappt das mit der Atombombe oder es wird eben die ultimative biologische Waffe entwickelt, wobei letzeres vielleicht sogar viel effizienter wäre. Angenommen Iran würde es gelingen, eine hochgefährliche biologische Waffe zu entwickeln, die sie unbemerkt (beispielsweise über infizierte Insekten) so verbreiten könnten, dass man es gar nicht zu den Mullahs zurückverfolgen kann. Noch dazu hätten sie als Einzige, einen wirksamen Impfstoff gegen den von ihnen entwickelten Erreger. Da sehe ich mehr (Erpressungs)potential und auch mehr Gefahren für alle Beteiligten als in ein paar Atombomben. Andererseits scheint es kaum vorstellbar, dass dem Mossad so etwas entgehen würde.
Das alles klingt zwar wie Science-Fiction, aber ich glaube, dass der Menschheit mit der Gentechnologie und ihren Heilsversprechungen eine so unberechenbare Büchse der Pandorra geöffnet wurde, wie wir es uns heute noch gar nicht vorstellen können.


Zu diesem Thema empfehle ich auch die unten angezeigte Dokumentation:




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Dienstag, 21. Februar 2012
Wahlen im Iran
In zwei Wochen finden im Iran Parlamentswahlen statt. Ich frage mich, ob irgendwelche Mächte diese Situation ausnutzen werden. Warum? Bei Wahlen in einem Land wie den Iran fällt mir erst mal die iranische Opposition ein, die bei ihrem letzten Aufbäumen gegen das iranische Regime niedergenüppelt wurde. Dies geschah nach den iranischen Präsidentschaftswahlen 2009. Es wäre vorstellbar, dass sich die iranische Opposition vielleicht auch diesmal wieder zu Demonstrationen gegen das Regime veranlasst sieht, möglicherweise auch durch äußere Mächte wie Israel oder die USA unterstützt oder dazu angestachelt. Wenn das Regime mit sich selbst beschäftigt ist, dann kann es beispielsweise für Israel einfacher sein, iranische Atomanlagen zu zerstören, wobei ich noch nicht mal unbedingt an „Standard-Luftangriffe“ denke. Ich könnte mir gut vorstellen, dass Israel auch Angriffsmethoden in Erwägung zieht, die für die Durchführenden einem Himmelfahrtskommando gleichen könnten, so zum Beispiel ein Eindringen in eine solche Atomanlage mit einem kleinem bis mittleren Kommando und die Zerstörung der selbigen.

Was eher gegen Demonstrationen, die gegen das Regime gerichtet sind, spricht, ist, dass sich weite Teile der iranischen Bevölkerung angesichts der äußeren Bedrohungen und der Sanktionen, die – wie bereits hier erwähnt – eher die Zivilbevölkerung treffen, laut Spiegel-Online mit dem Regime solidarisieren.
Vielleicht käme das iranische Regime in Zeiten des Wahlkampfes auf die Idee, sich außenpolitisch mit verrückten Aktionen, womit ich nicht verrückte Scherze meine, zu profilieren?
Genug der abendlichen Spekulationen, bald wird man’s sehen. In jedem Fall hängen die Benzinpreise in Deutschland eng mit dem Iran-Konflikt zusammen, aber das war ja eh klar.




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Freitag, 13. Januar 2012
Iran – Militärischer Konflikt steht angeblich bevor
Ein Artikel der Nachrichtenseite DEBKA behauptet, dass die USA rund 15.000 Soldaten (zwei Infanteriebrigaden und eine Helikoptereinheit) nach Kuwait verlegt haben. Der Flugzeugträgerverband (USS John Stennis), der bisher in der Gegen patrouillierte wird nicht wie geplant abgezogen, sondern bleibt weiterhin dort. Zusätzlich ist ein weiterer Träger (USS Carl Vinson) bereits eingetroffen, ein weiterer Träger (USS Abraham Lincoln) ist auf dem Weg in die Golfregion.
Dem Debka-Artikel zu Folge wird ein militärischer Konflikt zwischen den USA und dem Iran von den amerikanischen Medien erwartet:

The New York Times wrote Friday under the caption: Dangerous Tension with Iran, "Many officials, experts and commentators increasingly expect some kind of military confrontation."

Interessant, hieß es doch z. B. bei Spiegel, dass die Experten keine militärische Konfrontation erwarten.

Außerdem wird über eine mögliche westliche Intervention in Syrien spekuliert, um von dort aus auch Operationen im Iran durchzuführen:

Russia's NATO ambassador Dmitry Rogozin has suggested more than once that the West would use a military adventure in Syria as the jumping-off point for an attack on Iran.

Ich empfehle wirklich den ganzen DEBKA-Artikel zu lesen, da ich gerade jetzt nicht alles hier wiedergeben kann.
Ich denke langsam, dass kein Zweifel mehr besteht, dass die Lunte am Persischen Golf brennt. Ob man sie noch rechtzeitig löschen kann, ist fraglich. Fest steht jedenfalls, dass der Ölpreis steigt und weiter steigen wird.
Nach wie vor bleibt die Frage wie sich Russland und China im Falle einer militärischen Konfrontation zwischen den USA bzw. dem Westen und Iran verhalten werden. Ich glaube nicht, dass sie tatenlos zusehen werden, wie sich der Westen sich eine weitere geostrategische Position, die Straße von Hormus, unter den Nagel reißt. Immerhin geht es um Erdöl.


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Donnerstag, 12. Januar 2012
Steht ein Krieg gegen den Iran bevor?
Die Nachrichten der Mainstream-Medien über den so genannten „Atomstreit“ des Iran mit Israel und dem Westen (=USA, Europa, NATO) haben zumindest mir den Eindruck vermittelt, dass sich die Situation gerade zuspitzt. Aus diesem Anlass werde ich im Folgenden einige Gedanken über einen möglichen Krieg des Iran mit Israel, den USA bzw. dem „Westen“ und dessen Folgen äußern. Zu beachten ist, dass dies nur meine Gedanken mit meinem derzeitigen Kenntnisstand und meiner Interpretation der Dinge sind.


Die Lage spitzt sich zu

Insbesondere beim Thema Iran habe ich das Gefühl, dass etwas in der Luft liegt und das ist leider keine Liebe (Vgl. „Love is in the air“). Der Stand der Dinge ist, dass der Iran ein Atomprogramm unterhält und die „Weltöffentlichkeit“ (auch ein geiler Begriff) nicht weiß, ob es sich „nur“ um ein ziviles Programm handelt oder ob der Iran nicht etwa heimlich an der Bombe aller Bomben baut. Der Iran hat sich bisher geweigert sein Atomprogramm offen zu legen. Gleichzeitig fühlt sich insbesondere Israel durch ein Iran mit Atomwaffen bedroht. Die USA ist in unmittelbarer Nähe des Iran seit einiger mit einem Flugzeugträgerverband (der Ende Dezember abgezogen wurde) präsent und außerdem natürlich in Militärstützpunkten in anderen Ländern der Region. Das iranische Atomprogramm wurde vor einiger Zeit durch den Computervirus Stuxnet gestört. Nun hat das ohnehin „verheißungsvolle“ Jahr 2012 mit recht vielen interessanten Nachrichten zum Nahen Osten bzw. dem Iran begonnen, die man möglicherweise auch als eine Zuspitzung der Situation interpretieren kann. Ich fange einfach mal an hier eine (hoffentlich) übersichtliche Sammlung der wichtigsten Nachrichtenmeldungen zum Thema anzufertigen. Das meiste wird wohl von Spiegel-Online kommen, aber die Inhalte ihrer Artikel habe ich auch bei anderen „Nachrichtenanbietern“ gelesen.


Die USA haben am 31.12.2011 (neue) Sanktionen gegen den Iran beschlossen und der Iran reagierte darauf, indem Irans Präsident Mahmud Ahmadinedschad Drohungen aussprach.

Wenige Tage später hielten die iranischen Streitkräfte ein mehrtägiges Seemanöver ab, in dem sie auch Raketen abgefeuert haben.

Daraufhin einigten sich die EU-Länder darauf iranisches Erdöl zu boykottieren.

Kurze Zeit später befreite die US-Marine iranische Seeleute aus den Händen von somalischen Piraten. Klang nach einer guten Gelegenheit endlich mal wieder vernünftig miteinander zu reden, wurde aber meines Wissens nach nicht gemacht. Stattdessen kündigte der Iran weitere Manöver an. Währenddessen entsandte Groß-Britannien ein Kriegsschiff in die Region. Dieses Schiff, die HMS Daring, ist laut Wikipedia eines der modernsten Kriegsschiffe und in der Lage See- (inklusive U-Boote) und Luftziele zu bekämpfen. Auch soll es in der Lage sein ballistische Raketen, wie sie der Iran hat, abzufangen. Angeblich sei dies schon länger geplant gewesen und nur Routine. Die HMS Daring ersetzt wohl ein älteres Kriegsschiff, dass in dem Raum patrouillierte.

Nachdem die EU ein Öl-Embargo gegen den Iran beschlossen hat, droht der Iran mit der Blockade der Straße von Hormus, einer strategisch wichtigen Meerenge, über die ein nicht unbedeutender Teil der europäischen und amerikanischen Erdölimporte läuft. Die Erdölindustrie warnt natürlich wieder vor Preissteigerungen, für die alleine die iranische Drohung einer Blockade willkommen ist.



Straße von Hormus

Am Montag, den 9. Januar 2012 verhängte ein iranisches Gericht die Todesstrafe über einen mutmaßlichen amerikanischen Spion, ein 28-Jähriger mit iranischer und US-amerikanischer Staatsbürgerschaft. Dies kann man durchaus als Provokation der USA sehen.
Auch Russland möchte möglicherweise an seine Interessen im Nahen Osten erinnern und hat Kriegsschiffe nach Syrien beordert, wo es eine russische Marinebasis gibt. Auch dies sei schon länger geplant gewesen und nur Routine.

Tja und gestern wurde erneut ein Forscher des iranischen Atomprogramms ermordet, mutmaßlich durch den Mossad. In der Vergangenheit wurden wichtige Angehörige des iranischen Atomprogramms Ziele von Anschlägen.

Heute wurde bekannt, dass die USA zwei Flugzeugträger mit Begleitschiffen in die Golfregion entsandt haben. Angeblich sei alles nur eine Routinemaßnahme und stehe im keinen Zusammenhang mit dem Iran-Konflikt. Eins der Träger soll den Ende Dezember abgezogenen Flugzeugträger ersetzen.
Gleichzeitig warnt Russland vor einem Angriff auf den Iran.

Äußerst interessant ist die Behauptung, die offenbar die Nachrichtenseite DEBKA bereist 2011 publiziert hat, dass deutsche Tornado-Kampfjets die Bombardierung von Zielen im Iran trainiert haben soll:

German Air Force in training for Iran strike

DEBKAfile DEBKA-Net-Weekly November 8, 2011, 7:20 PM (GMT+02:00)

Germany has put its Air Force Tornado warplanes in intensive training for a possible attack on targets in Iran, after taking part last week in a joint drill with the Israeli Air Force and other NATO members at the Italian air base on Sardinia.
Iran, for its part, is gearing up for a gloves-off reprisal against its attackers. DEBKA-Net-Weekly’s latest issue out this Friday has exclusive details on this menacing military buildup.
”.

Dieser Textausschnitt findet sich hier.

Des Weiteren kursieren offenbar schon länger Gerüchte im Internet, dass Russland und China dem Iran auch militärisch zur Seite stehen würden. Wie es zum Beispiel hier behauptet wird. Eben nur ein Gerücht, doch sollte man nicht glauben, dass ein Land wie China US-amerikanischen „Auslandsabenteuern“ ewig tatenlos zusehen, zumal sich China im asiatischen Raum durch die USA wahrscheinlich ohnehin schon eingeengt sieht.

Nicht gerade beruhigend ist auch die Nachricht, dass der Leiter der russischen Raumfahrtagentur ausländische bzw. fremde Mächte für die jüngsten Pannenserien bei den Versuchen Satelliten in den Orbit zu bringen, verantwortlicht macht. Was auch immer dahinter steckt, etwas merkwürdig scheint mir persönlich schon, dass so viele Starts quasi auf einmal misslingen oder wurde da eine neue Technik verwendet, die Probleme macht?


Anzeichen für einen bevorstehenden militärischen Konflikt mit dem Iran

„Experten“ gehen zwar davon aus, dass sich weder der Iran, noch die anderen beteiligten Länder, einen Krieg leisten können, da es dazu „überhaupt keinen Grund“ gäbe, aber stimmt das wirklich? Für viele Kriege und bewaffnete Auseinandersetzungen der Vergangenheit gab es eigentlich auch keine Gründe, aber sie fanden trotzdem statt.

Nun habe ich oben eine Auswahl an Nachrichten der Mainstream-Medien zu diesem Thema aufgeführt, darunter auch viele ungenaue Angaben und Spekulationen, die wiederum zu weiteren Spekulationen veranlassen können.

Nun scheint es Besorgnis erregend, dass offenbar immer mehr militärisches Gerät in die Gegend befördert wird. Natürlich kann dies auch alles nur dem Aufbau einer Drohkulisse dienen, doch ist der Weg von einem bloßen Säbelrassen zu militärischen Auseinandersetzungen nicht weit, zumal die Rüstungsausgaben weltweit in den vergangenen Jahren gestiegen sind. In der Vergangenheit haben „Wettrüsten“ auch schon zu großen Kriegen geführt.

Wenn man noch beachtet, dass es in der israelischen Regierung durchaus Kräfte gibt, die auf einen Militärschlag gegen den Iran zielen und diese auch versuchen, die USA dafür auf ihre Seite zu ziehen, gewinnen die jüngsten Meldungen an Schärfe.
Da im Iran und den USA demnächst Wahlen sind, wäre es auch denkbar, dass eine oder mehrere der potentiellen Konfliktparteien, diese Situation ausnutzt, um den Gegenspieler zu testen und zwar auch militärisch. Was die Wahlen im Iran betrifft, kann man davon ausgehen, dass Israel und die USA mit Sicherheit versuchen werden, irgendwie Einfluss auf die innenpolitische Entwicklung im Iran zu nehmen. Massendemonstrationen, wie sie im Iran erst jüngst stattfanden und im Westen die Hoffnung auf einen Regimewechsel erregten, können auch bei den kommenden Wahlen stattfinden und natürlich auch von außen beeinflusst werden. Käme es zu Massenprotesten und regelrechten Aufständen wie im Zuge des Arabischen Frühlings, könnte eine äußere Macht natürlich versucht sein, eine solche mit Chaos verbundene Situation auszunutzen, um iranische Atomanlagen zu zerstören.
Sabotageakte, wie die Anschläge auf iranische Atomwissenschaftler, können auch die „graue Phase“, also die Vorstufe eines größeren bewaffnete Konflikts sein, um den Gegner zu destabilisieren. Wir hier im Westen hören ja nur von den Sabotageakten im Zusammenhang mit dem iranischen Atomprogramm, aber es wäre interessant zu erfahren, ob es jüngst nicht auch zu Sabotageakten an anderen wichtigen Einrichtungen ((militärische) Infrastruktur) im Iran gekommen ist.

Sanktionen gegen den Iran scheinen auf den ersten Blick ein geeignetes Druckmittel gegen die iranische Regierung zu sein, da sie das Land innenpolitisch stört und die Bevölkerung unzufrieden macht. Allerdings kann ein in die Ecke gedrängtes Regime, auch sehr aggressiv reagieren und dies dem eigenen Volk vielleicht auch leichter vermitteln, als ohne Sanktionen. Denn Sanktionen treffen in erster Linie vielleicht gar nicht eine Regierung, sondern das einfache Volk.

Auch die Rolle Chinas und Russland im weiteren Verlauf des „Atomstreits“ wird interessant zu beobachten sein. Falls China sich auf einen zukünftigen bewaffneten Konflikt mit den USA einstellt, kann es aus chinesischer Sicht natürlich interessant sein, die Wirkung der eigenen Waffen an westlichen/amerikanischen Militärfahrzeugen aus sicherer Entfernung zu beobachten. Offenbar arbeiten China und Iran in militärischen Dingen (eng?) zusammen. Der Iran verfügt über Waffensysteme, die es aus China bezogen hat, darunter die Antischiffsrakete „Silkworm“. Der Iran hat solche Waffensysteme weiterentwickelt und produziert sie – und andere moderne Waffen - mittlerweile selbstständig. Aber natürlich ist dies auch nur Spekulation.
Zu den russischen Kriegsschiffen ist zu sagen, dass sich unter ihnen Russlands einziger Flugzeugträger befindet, die „Admiral Kuznetsov, die demnächst für die Dauer von fünf Jahren modernisiert werden soll. So eine lange Zeit ohne Träger, da könnte man meinen, dass die Besatzung des Schiffes ihre Aufgaben auf einem Flugzeugträger noch einmal so trainieren soll, damit sie in den fünf Jahren nichts verlernt – ein bisschen mehr Action also. Natürlich auch nur Spekulation, ein schneller Gedanke von mir.


Welchen Schadender Iran anrichten kann

Militärisch ist der Iran alleine den USA sicherlich unterlegen, doch ist er nicht Irak, Afghanistan oder Libyen. Iran scheint durchaus über Waffen zu verfügen, die sowohl westlichen Flugzeugen, als auch Kriegsschiffen gefährlich werden können. Die Straße von Hormus, dieses ca. 50 km breite Nadelöhr, wäre mit Sicherheit ein Hauptkampfplatz. Ziele von iranischen Antischiffsraketen würde wohl nicht nur Kriegsschiffe sein, sondern auch oder vielleicht sogar hauptsächlich zivile Handelsschiffe und Öltanker, um in kurzer Zeit größtmöglichen Schaden zu verursachen.
Des Weiteren hat der Iran auch noch seine ballistischen Raketen, die man nicht unterschätzen sollte. Ein glücklicher Treffer auf eine Erdölraffinerie oder einen wichtigen Erdölhafen, kann durchaus unangenehm werden.



Reichweite iranischer ballistischer Raketen



Ich könnte mir auch vorstellen, dass Länder wie der Iran für den Fall der Fälle vorgesorgt hat und in potentiell feindlichen, also westlichen Ländern Agenten oder Saboteure unterhält, die im Kriegsfall Anschläge auf wichtige Ziele verüben könnten.

Egal was passieren wird, um dem Westen und auch den einfachen westlichen Bürger zu schaden, reicht es schon, dass es im Nahen Osten kriselt, denn dann steigen die Ölpreise automatisch. Wenn es dann noch militärischen Auseinandersetzungen kommt, in denen Infrastruktur der Erdölförderung, -verarbeitung und -verschiffung gestört oder angegriffen wird und die Straße von Hormus für Erdölnachschub unpassierbar wird, werden die Benzinpreise unweigerlich in die Höhe steigen und mit Wahrscheinlichkeit ein neues Rekordhoch erreichen.


Fazit

Ich bin zur Zeit der Meinung, eine brennende Lunte zu riechen. Es muss nicht gleich ein großflächiger Krieg werden, aber einzelne Scharmützel und Gefechte zwischen dem Iran und Israel, den USA bzw. dem Westen halte ich für möglich und auch wahrscheinlich. Die Frage ist nur, wer den ersten Schuss feuert, welche Rolle China und Russland einnehmen werden und was dies für die zukünftigen internationalen Beziehungen bedeutet.
In jedem Fall werden sich unsere Politiker freuen, wenn die öffentliche Aufmerksamkeit von unseren innenpolitischen Problemen, System- und Finanzkrisen, endlich auf ein anderes Thema gelenkt werden.
Abschließend stellt sich mir die Frage, warum Israel und die Welt nicht mit einer Atommacht Iran leben können? Im Kalten Krieg drohte man sich gegenseitig auch mit dem nuklearen Holocaust, aber genau deswegen kam es nie dazu. Das heißt nicht, dass ich die weitere Verbreitung von Atomwaffen und Atomenergie gutheiße, doch um eine allgemeine Abkehr von dieser gefährlichen Technologie zu erreichen, müssen alle mitziehen und vielleicht auch den ersten Schritt machen - nicht nur der Iran.


Nachtrag: Interessant ist auch dieses Video, bei dem CNN einen amerikanischen Soldaten live interviewt. Als dieser sich kritisch zu Auslandseinsätzen äußert und auf Iran und Israel zu sprechen kommt, geht die Verbindung plötzlich verloren.

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