Montag, 5. März 2012
Nach ACTA kommt nun das Leistungsschutzrecht
Die Freiheit des Internet scheint in letzter Zeit unter besonders heftigem Beschuss durch Wirtschafts- und Interessenverbände zu liegen. Erst griffen die Feinde der Demokratie mit SOPA, PIPA und ACTA an und nun kommt das gänzlich unsexy klingende (neue?) Leistungsschutzrecht. Das Wort klingt ja schon so, als ob es vielen die Lust nehmen wird dagegen zu protestieren…. „Leistungs.. äh…was?“.


Geld zahlen fürs Zitieren und Verlinken?

Ich höre in der diesem Artikel aus Süddeutschen Zeitung zum ersten Mal davon und es klingt nicht gut. Ich werde jetzt aus Zeitgründen nicht alles wiedergeben, bitte selbst bei der SZ lesen, aber so viel sei meinerseits gesagt. Im Kern geht es darum, dass Verlage zukünftig finanziell entlohnt werden sollen, wenn ihre Artikel oder Teile davon beispielsweise in den Suchergebnissen von Google wiedergegeben werden – so habe ich das verstanden. Im Artikel der SZ stehen sich zwei Standpunkte gegenüber, die mich interessieren und betreffen und wohl auch andere Blogger. Ein Verfechter dieser Regelung behauptet laut SZ, dass „Befürchtungen, private Nutzung oder Lesen am Bildschirm könne kostenpflichtig werden, unbegründet“ seien. Gegner der Regelung werden von der SZ wie folgt zitiert:

Sie rechnen damit, dass ausschließlich große Verlage vom Leistungsschutzrecht profitieren. Negative Folgen habe das neue Leitungsschutzrecht dagegen für den kleinen Privatblog, der etwa drei Artikel zitiere und verlinke. Sie fürchten, für solche Einträge teuer zur Kasse gebeten zur werden. Wenn das Leistungsschutzrecht komme, beeinträchtige das die Kommunikationsfreiheit und den freien Informationsfluss im Internet - und gefährde damit die Demokratie.

Mehr zum Standpunkt der Gegner findet sich auf der Homepage der Initiative gegen ein Leistungsschutzrecht (Igel).

Ich persönlich bin derzeit der Meinung, dass die Gegner des Leistungsschutzrechts recht haben. Es ist sehr wohl zu befürchten, dass eine solche Regelung dazu genutzt werden wird, jeden noch so kleinen Blogger o. Ä. zur Kasse zu bitten, sobald er einen Artikel aus einer kommerziellen Zeitschrift zitiert. Und dies schadet selbstverständlich der (Meinungs)Vielfalt im Internet und letztlich den einzigen, einigermaßen echten demokratischen Strukturen dieser Welt. Da schwant einem schon die Vorstellung wie kritische Leute einfach durch finanzielle Forderungen mundtot gemacht werden können, nur weil sie angeblich etwas aus „Presseerzeugnissen“ zitiert haben.

Da stinkt mal wieder der berühmte Fisch bis zum Orbit. Meiner Meinung nach würden durch eine solche Regelung nicht nur große Verlage profitieren, sondern auch all die Mächte die dahinter stehen. Vertreter aus Politik und Wirtschaft, denen das Internet mit seinen vielfältigen Meinungen unter denen sich auch die nackte Wahrheit befindet, die allerdings erst gefunden werden muss, ohnehin schon ein Dorn im Auge ist, würde das Leistungsschutzrecht auch in die Hände spielen. Schließlich ist es leichter ein paar Journalisten und Pressehäuser zu kontrollieren, als eine große Vielfalt von Blogs und anderen Nachrichtenseiten, usw..



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Freitag, 27. Januar 2012
Zensur ohne Ende?
Gestern war es noch SOPA, PIPA und ACTA, welches übrigens nicht nur von Polen, sondern auch von 21 anderen Ländern und der EU-Kommission unterzeichnet wurde.
Heute konnte man erfahren, dass Twitter plant, Tweets in bestimmten Ländern zu zensieren, wenn sie dort gegen geltendes Recht verstoßen. Für Deutschland bedeutet dies beispielsweise, dass Tweets zensiert werden, die den Holocaust leugnen. Dies mag zwar in Ordnung erscheinen, aber so kann ja letztlich alles zensiert werden. Mir gefällt diese Entwicklung nicht. Mal sehen was sonst noch so kommt.





P.S.: Angeblich haben die USA ihre Truppen auf den Inseln Socotra (bei Jemen) und Masirah (bei Oman) auf 100.000 Mann aufgestockt – diese Behauptung kursiert derzeit im Internet. Als Quelle kommt offenbar DEBKA in Frage. Ob das wohl stimmt? Hatte jetzt keine Lust einen extra Beitrag dafür zu schreiben.

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Donnerstag, 26. Januar 2012
ACTA – der Ring das Gesetz sie zu knechten
Die mediale Aufmerksamkeit war kürzlich auf die geplante Einführung der umstrittenen Urheberrechtsgesetze Stop Online Piracy Act (SOPA) und PROTECT IP Act (PIPA) in den USA gerichtet. Aufgrund des öffentliche Protests wurden die Umsetzung dieser Gesetze in den USA offenbar vorerst gestoppt., obwohl dies sicherlich nur temporär sein wird.

Nicht zu vergessen ist, dass es noch ein weiteres Vorhaben gibt, das auch Europa bzw. die EU betrifft. Das „Handelsabkommen“ ACTA hat ähnliche Ziele wie SOPA und PIPA. Vordergründig geht es den regierenden Kreisen aus Wirtschaft und Politik, um Urheberrecht und den Schutz von geistigem Eigentum. Man kann sich aber ausmalen, dass ACTA und Co. ein großer Schritt in Richtung Überwachung des Internets und Eindämmung der Meinungs- und Redefreiheit sind. Die jetzt Regierenden wissen nicht erst seit gestern, dass ihnen das Internet mit seinen Möglichkeiten des Informationsaustauschs immer mehr zum Problem wird. Dank des Internet kommen immer mehr schmutzige Details aus den Kreisen diese Regierenden an die Öffentlichkeit, die Menschen informieren sich und trotz zahlreicher Versuche des Fernsehens wird es immer schwieriger die Menschenmassen dumm zu halten. Deshalb sehe ich die Gefahr, dass derartige Gesetze nur vordergründig einem scheinbar hehren, aber heutzutage auch hinterfragbarem Zweck dienen. Wenn erst mal die Grundlagen geschaffen sind, um Informationsfluss und –austausch und Meinungsfreiheit im Internet theoretisch einzuschränken, dauert es nicht lange, bis sie auch praktisch eingesetzt werden. Warum sollten die Verhandlungen zu ACTA auch sonst geheim unter Ausschluss der Öffentlichkeit, also der Wähler, des Volkes stattfinden?

Es stinkt mal wieder zum Himmel und wenn uns unsere Freiheit lieb ist, dann heißt es handeln. Was man dagegen tun kann, zeigt die Internetseite „Stopp ACTA“ hier. Eine Petition unterschreiben, ist das Mindeste was man machen kann und das geht hier.

Heute hat – trotz zahlreicher Proteste – der polnische Botschafter in Japan diesen Vertrag unterschrieben. Das polnische Parlament und der polnische Präsident müssen es noch ratifizieren. Die Polen haben diesbezüglich wohl auch die Schnauze voll, da einige polnische Regierungswebseiten deswegen von Hackern lahm gelegt wurden.






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Sonntag, 13. Februar 2011
Google/Youtube - Unterstützer eines Überwachungsstaates
Viele werden wahrscheinlich schon gemerkt haben, dass man bei Youtube oder Google (Google besitzt Youtube) nur noch Accounts erstellen kann, wenn man seine Handynummer oder eine Telefonnummer an Google weitergibt.
Dies muss man mittlerweile auch machen, wenn man bereits ein Benutzerkonto bei Youtube hatte. Bisher konnte man die Aufforderung sein Youtube-Konto mit GoogleMail zu verknüpfen immer überspringen, doch jetzt geht das nicht mehr.


Angabe der Telefonnummer aus Sicherheitsgründen

Angeblich dient die Angabe der eigenen Telefonnummer der Sicherheit und dem Schutz vor Spam und Bots. Google will also sicherstellen, dass sich hinter den Accounts auch echte Personen stecken und dass niemand Mehrfachanmeldungen durchführt.

Die Abgabe der Telefonnummer, die in Deutschland in der Regel mit einer Person verbunden ist, kann es natürlich Google und auch dem Staat ermöglichen, den Namen, Adresse und mehr Informationen zu einem Youtube-Konto zu erhalten. Verständlich, dass dies nicht gerade angenehm ist, da solche Informationen auch in falsche Hände - auch in die eines totalitären Staates - gelangen können. Abgesehen davon ist es mir zumindest nicht ganz geheuer einer Datenkrake wie Google auch noch meine Telefonnummer zu geben.


Tor hilft weiter

Mit Hilfe des Anonymisierungsprogrammes Tor kann man diese Abfrage der Telefonnummer umgehen. Dies funktioniert allerdings nicht immer und fraglich ist auch wie lange es noch funktioniert.

Einfach Tor herunterladen, installieren, konfigurieren und starten. Anschließend über die Tor-Verbindung einen neuen Account bei Youtube anlegen und dann sollte es gehen.

Beachten, dass Tor richtig konfiguriert ist und funktioniert.

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