Mittwoch, 22. August 2012
Die „Dritte Welt“ beginnt in Spanien
In der dieswöchigen Ausgabe der ZEIT, der Nummer 37, kann man einen weiteren sehr interessanten Artikel über die Situation in Spanien lesen, genau genommen in Andalusien, in der Stadt Jerez de la Frontera.

Wie ist die Situation in Spanien nun wirklich?

Die Autorin des Artikels, Anita Blasberg begleitete einen Polizisten (Alfonso Cárdenas) der spanischen Großstadt mit beinahe 200.000 Einwohnern bei seinem Dienst bzw., das was davon übrig ist.
Unter anderen in Jerez de la Frontera haben öffentliche Bedienstete, wie zum Beispiel die Polizei, teilweise monatelang kein Gehalt mehr bekommen. Darüber hinaus fehlt es der Polizei in dieser Stadt praktisch an allem: kein Geld für Benzin oder Ersatzteile, Strom, Druckerpapier und Notizblöcke. Verbrechen werden offenbar gar nicht oder nur den Umständen entsprechend geahndet.
Der Artikel erweckt den Eindruck, als ob das öffentliche Leben, die Verwaltung und der Behördenapparat in Teilen Spaniens kurz vor dem endgültigen Kollaps steht. Vielleicht übertreibt die Autorin dieses Artikels ja auch etwas, ich weiß es nicht.
Jedenfalls kriege ich bei diesem Beitrag und auch bei diesem und diesem Artikel den Eindruck, dass es in Spanien derzeit recht übel aussieht und zugeht. Die Feolgen dieser gegenwärtigen Systemkrise treiben Menschen in die Arbeitslosigkeit und schließlich in die Armut. In unseren Medien wird viel zu wenig darüber berichtet. Beim Lesen der hier genannten Artikel habe ich das Gefühl gehabt, dass nicht über Spanien geschrieben wurde, sondern über irgendein Land aus der so genannten „Dritten Welt“.

P.S.: Die dieswöchige Ausgabe der ZEIT bietet sowieso einige sehr interessante Artikel, so beispielsweise auch einen langen Beitrag („Die Schlechterungsanstalt“ von Martin Kotynek, Stephan Lebert und Daniel Müller), der über eklatante Mängel im Justizvollzug Deutschlands berichtet.



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