Dienstag, 12. Juni 2012
Ananas gut für Dich – schlecht für andere
Dass die von Fitness-Gurus gepriesene Ananas häufig unter fragwürdigen Umständen und unter dem Einsatz von giftigen Chemikalien (Pestiziden), die das Trinkwasser der Bevölkerung vor Ort verseuchen, angebaut wird, ist nichts Neues. Dennoch muss man darüber, wie auch über alle anderen Missstände so lange berichten, bis sie abgestellt sind.
Heute tut das wieder einmal die Frankfurter Rundschaue mit einem Artikel über die Folgen des expansiven Ananasanbaus für Dorfbewohner in Costa Rica.


Hochgiftige Chemikalien im Brauchwasser

Damit unser einer eine Ananas zum eigentlich absurd niedrigen Preis von 1,50 bis 2 Euro kaufen kann, werden auf konventionellen Ananasplantagen in Costa Rica (und sicher auch in anderen Ländern) eine Menge von Pestiziden versprüht, die für den Körper hochgefährlich sind. Möglich, dass diese Stoffe auch für den Endverbraucher in Europa eine physiologische Bedeutung spielen, doch zunächst und unmittelbar betroffen ist die Bevölkerung vor Ort. Sie muss mit dem verschmutzten Wasser leben, das ihre Gesundheit schädigt, zu Krankheiten und Missbildungen führt.


“Es gibt keine Alternative“ –doch die gibt es!

Auch dieser Fall zeigt auf was für einem ethischen Minenfeld sich der Otto-Normal-Konsument zu bewegen scheint, aber eigentlich ist es auch in diesem Fall ganz einfach. Entweder Bioware kaufen, auf ein absolutes Minimum reduzieren oder gleich ganz verzichten, denn immerhin wird auch die Ananas – ökologisch unkorrekt – einen weiten Weg bis nach Europa kutschiert, nur zur Lustbefriedigung der hiesigen Verbraucher. Denn sind wir mal ehrlich, durch das Essen von Ananas wird man sicher nicht schlanker, da muss man den fetten Arsch schon in Bewegung setzen. Vitamin C ist übrigens mehr im heimischen Weißkohl enthalten, kein Wunder, dass Sauerkraut über Jahrhunderte so beliebt war.

Klar, Ananas schmeckt natürlich lecker, aber es gibt auch regionale und saisonale – ebenfalls leckere – Alternativen und im Zweifelsfall lieber seltener zur teureren Bio-Ananas greifen, als häufig zur billigen Pestizid-Ananas.

Auch hier passt in Bezug auf das Konsumverhalten wieder der Satz: „Koste es was es wolle, so lange es billig ist.“



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