Montag, 11. Juni 2012
Lesetipp – Wer die Welt wirklich regiert
wasistlos, 21:21h
Auf Telepolis kann man ein interessantes Interview mit dem Soziologen Hans-Jürgen Krysmanski lesen. (Danke für den Tipp!!!)
Darin erzählt der Soziologe über den global vernetzten „Geldadel“, dem eine „Funktionselite“ aus Politik und Wirthschaft ständig zuarbeitet. Die Umverteilung von unten nach oben ist kein Hirngespinst, sondern bittere Realität. Das Interview ist zwar von 2009, doch das Thema ist nach wie vor hochaktuell.
Ein Auszug aus diesem Interview:
„ Und ist das nicht ein toller Dreh: den Staat und damit die Steuerzahler zu veranlassen, Schulden über Schulden zu machen, und damit ja uns alle zu Schuldnern – ohne dass die Gläubiger sichtbar werden? Über die Identität der Gläubiger des Schuldners Staat wird ja praktisch nie gesprochen.“
Eben, die große Frage: An wen geht denn eigentlich das ganze Geld bzw. die Schulden? Die Antwort ist eigentlich so einfach und müsste jeden Denkenden zur Weißglut treiben. Stattdessen sind wir eingelullt in ein Lügen- und oberflächliches Honig-um-den-Mund-Schmier-Geflecht, das uns täuscht und davon abhält einfach kollektiv „nein!“ zu sagen. Die Masse ist wie ein kleines Baby, das mit einem x-beliebigen Lolli zufrieden gestellt wird.
Kommune reloaded
Das erinnert mich daran, dass wir eigentlich alle Haus- und Grundbesetzer werden sollten, wenn wir das System nicht ändern wollen – so könnten wir es wenigstens verlassen.
Wo kämen wir denn hin, wenn sich eine größere Gruppe von Menschen dazu entscheiden würde, einfach eine entsprechende Fläche an Land zu besetzen, dort auch noch basisdemokratisch und autark wie möglich zu leben? Genau das wollen die „Geldadligen“ ja nicht, dann wären wir nämlich raus aus ihrem Lehnswesen. Deswegen halten sie uns mit all den vermeintlichen Annehmlichkeiten, die uns in Wahrheit aber in größere Abhängigkeit bringen, bei der Stange. Alternative Systemvorstellungen werden als utopische Hippie-Hirngespinste abgetan und im Zweifelsfall niedergeknüppelt oder -geschossen. Mit Zuckerbrot, Spiele und Peitsche wird jeder Gedanke an einen anderen Weg erstickt. Die Propaganda der „Eliten“ hat Erfolg und die überragende Mehrheit sitzt mit ihnen auf dem (untergehenden) Schiff und lässt sich durch ihr ganz eigenes Schiffsorchester blenden – denn Rettungsboote sind auch nicht für alle da. Der Lotse und der Kapitän verlassen das Schiff – zuerst und alleine.
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Darin erzählt der Soziologe über den global vernetzten „Geldadel“, dem eine „Funktionselite“ aus Politik und Wirthschaft ständig zuarbeitet. Die Umverteilung von unten nach oben ist kein Hirngespinst, sondern bittere Realität. Das Interview ist zwar von 2009, doch das Thema ist nach wie vor hochaktuell.
Ein Auszug aus diesem Interview:
„ Und ist das nicht ein toller Dreh: den Staat und damit die Steuerzahler zu veranlassen, Schulden über Schulden zu machen, und damit ja uns alle zu Schuldnern – ohne dass die Gläubiger sichtbar werden? Über die Identität der Gläubiger des Schuldners Staat wird ja praktisch nie gesprochen.“
Eben, die große Frage: An wen geht denn eigentlich das ganze Geld bzw. die Schulden? Die Antwort ist eigentlich so einfach und müsste jeden Denkenden zur Weißglut treiben. Stattdessen sind wir eingelullt in ein Lügen- und oberflächliches Honig-um-den-Mund-Schmier-Geflecht, das uns täuscht und davon abhält einfach kollektiv „nein!“ zu sagen. Die Masse ist wie ein kleines Baby, das mit einem x-beliebigen Lolli zufrieden gestellt wird.
Kommune reloaded
Das erinnert mich daran, dass wir eigentlich alle Haus- und Grundbesetzer werden sollten, wenn wir das System nicht ändern wollen – so könnten wir es wenigstens verlassen.
Wo kämen wir denn hin, wenn sich eine größere Gruppe von Menschen dazu entscheiden würde, einfach eine entsprechende Fläche an Land zu besetzen, dort auch noch basisdemokratisch und autark wie möglich zu leben? Genau das wollen die „Geldadligen“ ja nicht, dann wären wir nämlich raus aus ihrem Lehnswesen. Deswegen halten sie uns mit all den vermeintlichen Annehmlichkeiten, die uns in Wahrheit aber in größere Abhängigkeit bringen, bei der Stange. Alternative Systemvorstellungen werden als utopische Hippie-Hirngespinste abgetan und im Zweifelsfall niedergeknüppelt oder -geschossen. Mit Zuckerbrot, Spiele und Peitsche wird jeder Gedanke an einen anderen Weg erstickt. Die Propaganda der „Eliten“ hat Erfolg und die überragende Mehrheit sitzt mit ihnen auf dem (untergehenden) Schiff und lässt sich durch ihr ganz eigenes Schiffsorchester blenden – denn Rettungsboote sind auch nicht für alle da. Der Lotse und der Kapitän verlassen das Schiff – zuerst und alleine.
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