Sonntag, 3. Juni 2012
ELA - Inflation anheizen leicht gemacht?
Viele kennen das Problem: Das Geld ist alle und man würde sich am liebsten einfach ein paar Geldscheine irgendwo ausdrucken. Was der Privatperson verboten ist, dürfen Staaten bzw. Notenbanken machen. Das nennt man dann ELA (Emergency Liquidity Assistance). Es wird also Geld erzeugt, um einen Schuldner kurzfristig unter die Arme zu greifen. Normalerweise sollte dieses zusätzlich erzeugte „Notfallgeld“ zeitnah wieder „vernichtet“ werden. Bisher wurde ELA beispielsweise zur Rettung der HRE-Bank 2008 eingesetzt und danach auch wieder beseitigt. Allerdings wurde es auch zur Rettung irischer Banken verwendet und bisher nur teilweise wieder „vernichtet“ – es ist also mehr Geld auf den Markt gepumpt worden.

In der Sendung Plusminus vom 30. Mai wird ELA in Bezug auf Griechenland thematisiert. Die griechische Notenbank produziert derzeit auch dieses Notfallgeld und füllt den Markt damit auf. Die Situation wird laut Plusminus dadurch angeheizt, dass die Griechen ihr Guthaben von den Banken abziehen und ins Ausland retten – es muss also mehr (echtes) Geld produziert werden. Außerdem kann niemand die griechische oder irgendeine andere Notenbank wirklich daran hindern, noch mehr ELA-Geld zu erzeugen. Laut Plusminus trägt die EZB bzw. der Steuerzahler die Risiken.


Inflation, Spiel mit virtuelem Geld oder was!?

So weit so gut (oder schlecht). Als Laie stelle ich mir jetzt natürlich einige (kritische) Fragen.
Ist das Ganze nicht wieder ein Spiel mit virutellen Zahlen und künstlich erzeugte Schulden, für die eigentlich kein echter (Geld)wert hinterlegt wurde, weil dieses System schon die ganze Zeit – spätestens seit der Abkoppelung des Dollars vom Gold – so funktionierte? Irgendwelche Zahlen wurden auf Bilanzen, Konten, usw. hin- und hergeschoben und wenn es dann mal ans zahlen geht, offenbart sich die Absurdität dieses Systems. Dann wird nämlich echtes Geld erzeugt, damit die Leute ihre Zahlen vom Konto auch abheben können. Andererseits muss man sich jetzt fragen, ob dadurch nicht etwa die Inflation angeheiz wird? Einerseits war das „Geld“ in Form von virtuellen Zahlen als Guthaben oder Schulden irgendwo verbucht, aber es war irgendwie trotzdem nicht da. Nun geht man hin und erzeugt diese Geldwerte in Form von Notfallgeld, damit es dann auch in echt da ist. Also ändert sich ja eigentlich nichts oder?! Ist es vielleicht doch so, dass solche Situationen in der offenbar sehr kurzfristig auf Profit orientierten Denkweise innerhalb dieses Systems gar nicht vorgsehen waren und dadurch eben doch eine Inflation erzeugt bzw. angeheizt wird!? Immerhin wird ja irgendwie mehr Geld erzeugt, um irgendwelche virtuellen Zahlen zu bedienen.

Das Wort Inflation wird im Plusminus-Beitrag übrigens nirgends erwähnt, was aber nicht heißen muss, dass selbige durch die Erzeugung dieses Notfallgeldes angheizt wird. Immerhin scheint es ja ein Problem zu sein, wenn das ELA-Geld nicht wieder „vernichtet“ wird.
Wäre mal interessant eine fundierte Stellungnahme dazu zu hören.

Mir scheint aber, dass immer mehr die Absurdität und der Wahnisnn dieses Finanzsystems offenbart wird. Menschen werden offenbar mit irgendwelchen virtuellen Zahlen in Abhängigkeit von anderen gebracht oder auch entlohnt. Das Ganze ist wie ein wackeliges Kartenhaus, das beim nächsten Windhauch in sich zusammenfällt.



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