Sonntag, 22. Januar 2012
Top-Nachrichten: Das Dschungelcamp vs. Mord an Benno Ohnesorg
wasistlos, 14:57h
In der letzten Woche ist mir aufgefallen, dass einige Zeitungen und Zeitschriften, auffällig häufig über das RTL-Dschungelcamp berichteten, zum Beispiel Spiegel-Online oder die Frankfurter Rundschau. Ausgerechnet Medien, die sonst versuchen, seriös aufzutreten und den Schrott aus dem Privatfernsehen eher mal kritisch bewerten, wenn sie ihn nicht sogar gleich ganz niedermachen. Spiegel-Online scheint sogar täglich einen Dschungelkönig bzw. eine Dschungelkönigin zu küren.
Gibt es für diese ach so intellektuellen Medien nichts wichtigeres, worüber sie berichten können? Oder ist das Dschungelcamp etwa plötzlich etwas kulturell so wertvolles geworden, dass darüber sogar Spiegel & Co. (positiv) berichten müssen? Vielleicht geht man ja auf Leserfang unter den Fußballfans, die sich bis zum Ende der Winterpause vielleicht doch mal mit einem Ailton in einemStudio-Dschungel beschäftigen wollen?
Echte Nachrichten kommen zu kurz
Während beispielsweise Spiegel-Online ausführlich über diesen Z-Promi-Schwachsinn schreibt, kommt ein viel wichtigeres Thema viel zu kurz. Gut, vielleicht kommt da noch ein ausführlicherer Artikel. Es geht um die Tötung des Studenten Benno Ohnesorg durch den Polizisten und Stasi-Agenten Karl-Heinz Kurras während einer Demonstration gegen den Schah von Persien am 2. Juni 1967. In einem vergleichsweise knappen Artikel berichtet Spiegel-Online, dass Kurras den Studenten Ohnesorg nicht etwa in Notwehr erschossen hat, sondern in einer offenbar gefahrlosen Situation. Anscheinend ging Kurras mit ruhigem Schritt und die Pistole in der Hand auf Ohnesorg zu und knallte ihn einfach ab. Weiter wird berichtet, dass Polizei und Staatsanwaltschaft die Umstände dieses Zwischenfalls gezielt vertuscht haben. So wurde einige Zeugen (Polizisten) gar nicht befragt, andere wiederum gaben Falschaussagen von sich und der Leichnam des Ohnesorg wurde von Gerichtsmedizinern sogar noch manipuliert, um die Wahrheit zu vertuschen.
Spiegel, der sonst gerne mit dem Finger auf andere Leute zeigt und in jede Scheiße irgendetwas hineininterpretiert, hält sich da ganz schön zurück. Vielleicht interessiert es ja den durchschnittlichen Dschungelcamp-Zuschauer auch gar nicht, obwohl es das sollte.
Auch bei uns stinkt es zum Himmel
Solche Junta-Methoden kennt man sonst nur aus anderen Ländern mit fragwürdiger Rechtsstaatlichkeit, aber doch nicht aus Deutschland. Es ist nur eines von vielen Beispielen, das zeigt, dass unser System durch und durch faul und korrupt ist. Der Staat, der in der Theorie eigentlich für die Bürger da sein sollte, ist womöglich eine Gefahr für sie. Um fragwürdige Ziele zu erreichen (im Zweifelsfall die Macht- und Ressourcenanhäufung weniger), geht er über Leichen und manipuliert nicht nur die Köpfe der Menschen, sondern sogar die Ergebnisse der eigenen Taten. Und das sollte zu denken geben, insbesondere wenn man die Versuche, mit Hilfe von Anti-Piraterie-Gesetzen letztlich die Meinungsfreiheit im Internet zu beschränken, betrachtet. Big Brother lässt grüßen – und zwar nicht der von RTL II.
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Gibt es für diese ach so intellektuellen Medien nichts wichtigeres, worüber sie berichten können? Oder ist das Dschungelcamp etwa plötzlich etwas kulturell so wertvolles geworden, dass darüber sogar Spiegel & Co. (positiv) berichten müssen? Vielleicht geht man ja auf Leserfang unter den Fußballfans, die sich bis zum Ende der Winterpause vielleicht doch mal mit einem Ailton in einem
Echte Nachrichten kommen zu kurz
Während beispielsweise Spiegel-Online ausführlich über diesen Z-Promi-Schwachsinn schreibt, kommt ein viel wichtigeres Thema viel zu kurz. Gut, vielleicht kommt da noch ein ausführlicherer Artikel. Es geht um die Tötung des Studenten Benno Ohnesorg durch den Polizisten und Stasi-Agenten Karl-Heinz Kurras während einer Demonstration gegen den Schah von Persien am 2. Juni 1967. In einem vergleichsweise knappen Artikel berichtet Spiegel-Online, dass Kurras den Studenten Ohnesorg nicht etwa in Notwehr erschossen hat, sondern in einer offenbar gefahrlosen Situation. Anscheinend ging Kurras mit ruhigem Schritt und die Pistole in der Hand auf Ohnesorg zu und knallte ihn einfach ab. Weiter wird berichtet, dass Polizei und Staatsanwaltschaft die Umstände dieses Zwischenfalls gezielt vertuscht haben. So wurde einige Zeugen (Polizisten) gar nicht befragt, andere wiederum gaben Falschaussagen von sich und der Leichnam des Ohnesorg wurde von Gerichtsmedizinern sogar noch manipuliert, um die Wahrheit zu vertuschen.
Spiegel, der sonst gerne mit dem Finger auf andere Leute zeigt und in jede Scheiße irgendetwas hineininterpretiert, hält sich da ganz schön zurück. Vielleicht interessiert es ja den durchschnittlichen Dschungelcamp-Zuschauer auch gar nicht, obwohl es das sollte.
Auch bei uns stinkt es zum Himmel
Solche Junta-Methoden kennt man sonst nur aus anderen Ländern mit fragwürdiger Rechtsstaatlichkeit, aber doch nicht aus Deutschland. Es ist nur eines von vielen Beispielen, das zeigt, dass unser System durch und durch faul und korrupt ist. Der Staat, der in der Theorie eigentlich für die Bürger da sein sollte, ist womöglich eine Gefahr für sie. Um fragwürdige Ziele zu erreichen (im Zweifelsfall die Macht- und Ressourcenanhäufung weniger), geht er über Leichen und manipuliert nicht nur die Köpfe der Menschen, sondern sogar die Ergebnisse der eigenen Taten. Und das sollte zu denken geben, insbesondere wenn man die Versuche, mit Hilfe von Anti-Piraterie-Gesetzen letztlich die Meinungsfreiheit im Internet zu beschränken, betrachtet. Big Brother lässt grüßen – und zwar nicht der von RTL II.
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