Sonntag, 5. Juni 2011
Formel 1: Geld statt Menschenrechte
Dass die Formel 1 schon immer ein Auffangbecken für silikongefüllte Plastiktüten in Designerklamotten und ihre Besitzer – egoistische Geschäftemacher vom Schlage Flavio Briatores – war, ist nichts Neues.
Mit Hilfe der Medien machen sie einfache Menschen, die in Scharen das Im-Kreis-Fahren beobachten, zu scheinbar willenlosen Gehilfen ihrer Profitgier und einer sinnfreien Umwelt- und Landschaftsverschmutzung.


Formel 1 – die Formel für Diktatoren

Einen traurigen Höhepunkt erreicht dieses Fest selbstherrlicher Dekadenz höchstwahrscheinlich im Oktober dieses Jahres. Dann nämlich wird „Der Große Scheiss Preis von Bahrain“ nachgeholt, der eigentlich im März hätte stattfinden sollen.
Dieser konnte im März nicht stattfinden, weil die Menschen Bahrains gegen ihren autoritären Herrscher revoltierten.
Das bahrainische Königshaus ließ die Proteste blutig niederschlagen, Regimekritiker und Oppositionsführer wurden inhaftiert und sollen gefoltert worden sein. Gegen einige der Protestler wurden Todesstrafen verhängt. Gegen die autoritäre Regierung Bahrains werden von Menschenrechtlern schwere Vorwürfe erhoben.

Doch all dies hindert die FIA, den Veranstalter der Formel 1-Rennen, nicht daran im Oktober zu Gast bei den Verbrechern von Bahrain zu sein und das Rennen nachzuholen.
Denn wenn die Herrscher Bahrains mit dem Geldbündel wedeln, scheißen die Geier der Formel 1 auf Menschenrechte und rennen lieber dem Geld hinterher. Bekanntlich können sie den Hals nie voll kriegen, müssen doch neben den unnützen Rennen auch noch allerlei Luxusgehälter irgendwelcher schleimigen Kröten dieses Vereins bezahlt werden.

Spätestens jetzt sollte sich jeder, der diesen Schwachsinn auch nur durch bloßes Anschauen gefördert hat, überlegen ob er wirklich eine Bande von Heuchlern unterstützen will, denen Geld und Profit wichtiger sind als Menschenrechte.
Leider wird es wahrscheinlich genug Dumme geben, die lieber zusammen mit der FIA und der Formel 1 auf Menschenrechte scheißen.

Solidarisiert ihr Euch lieber mit der reichen Formel-1-Elite, die nur Euer Geld will, oder mit den Unterdrückten? Irgendwann kann es einen Seitenwechsel geben, dann seid ihr vielleicht auf der Seite der Unterdrückten und würdet Euch über ein bisschen Solidarität und Ehrlichkeit freuen.
Die da oben werden auch nicht ewig auf die da unten kacken.

Update, 12.06.2011: Mittlerweile hat die FIA den Großen Preis von Bahrain für 2011 abgesagt, da die Teams in der Öffentlichkeit nicht den Anschein erwecken wollten, dass sie ein diktatorisches Regime ünterstützen, welches seine Untertanen blutig unterdrückt. Ich bin mir aber sicher, dass sie und mit ihnen die Mehrheit aller potentiellen Fans und (Fernseh)zuschauer das nächstes Jahr schon wieder vergessen haben werden.

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