Montag, 18. April 2011
2011: Sommer, Sonne, Sonnenschein Klimawandel, Wassermangel, Brände, Missernten und Hunger?
wasistlos, 01:55h
Ich wundere mich schon seit Wochen, dass es in weiten Teilen Deutschlands diesen Frühling offenbar viel zu wenig geregnet hat. Ausgerechnet in der Wachstumsphase der Pflanzen, auch derjenigen, die wir essen (wollen), bleibt das dringend erforderliche Nass aus. Besserung ist auch nicht wirklich in Sicht.
Vielleicht geht es ja nur mir so, aber mir kommt dieser Frühling bis jetzt viel zu trocken vor. An vielen Bäumen sind die Blätter nach unten geneigt und sehen verschrumpelt aus – wie eben eine Pflanze die zu wenig Wasser hat. Größere Flüsse scheinen auch sehr wenig Wasser zu führen.
Ist ja klar, dass so eine trockene Witterung den Pflanzen nicht bekommt, Stichwort Bodenerosion und Waldbrand. In trockeneren und vor allem ärmeren Ländern kann das Ausbleiben von Regen in der Wachstumsphase eine schlechte Ernte und letztlich Hunger bedeuten.
Niederschlagsmenge von Januar bis März 2011
Ich habe mal aus Interesse auf der Homepage des Deutschen Wetterdienstes eine möglichst zentrale Messstation (Frankfurt am Main – Flughafen) ausgewählt und die Niederschlagsmengen in den Monaten Januar bis März der Jahre 2002 bis 2011 ermittelt.
Dabei kam heraus, dass es dort dieses Jahr (2011) 75,8 mm Niederschlag gab, 2005 waren es 77,2 mm und 2003 (dem 40°C-Sommerjahr) 83,1 mm. In all den anderen Jahren von 2002 bis 2011 war die Gesamtniederschlagsmenge der Monate Januar bis März immer über 100 mm. Die Daten reichen bis in die 90er Jahre, aber so weit bin ich (noch) nicht zurückgegangen.
Jedenfalls scheint mir diese Menge, die wir dieses Jahr haben, sehr gering – viel zu gering – zu sein. Vielleicht schaue ich mir die anderen Jahre auch noch an. Interessant wird natürlich wie die Monate Mai bis Juli dieses Jahr werden.
Globale Perspektive
Offensichtlich ist die aktuelle Trockenheit in Deutschland auch eine Folge des Klimawandels. Nicht gerade beruhigend sind die Meldungen aus dem Ausland. In Mexiko brennt die Steppe, in den USA wüten heftige Unwetter und die Torfbrände, die letztes Jahr in Russland wüteten, lodern unter der Schneedecke weiter und werden vielleicht wieder zu einem Problem – erst recht wenn es dieses Jahr erneut so trocken werden sollte. Außerdem habe ich in den vergangenen Wochen etwas von starken Überflutungen in den USA und der Gefahr einer erneuten Dürreperiode in China gehört.
Zuerst trifft es die Armen und dann auch die Reichen
Jeder Waldbrand setzt neue Klimagase (wie z.B. CO2) frei und beschleunigt somit den Klimawandel. Jeder Sturm, jedes Hochwasser, jede Dürre, jeder Brand ist potentiell in der Lage große Mengen an Nutzpflanzen wie zum Beispiel Getreide zu vernichten
Solche Ereignisse treffen natürlich die ärmsten Länder besonders hart. Dort muss man nach solchen Ereignissen auch mit Hungersnöten rechnen.
Das besondere Problem sehe ich dabei, dass es – bedingt durch den Klimawandel – zu einer Anhäufung von Ereignissen kommt, die die Ernährungslage einer Region oder gar eines ganzen Kontinents gefährden. Was früher „nur“ in ein paar afrikanischem Ländern vorkam und leicht durch internationale Hilfe behoben werden konnte, kommt heute gleich in mehreren Ländern vor, auch in den reicheren Nationen. Dabei sehe ich die Gefahr, dass es, wenn es ganz schlimm kommt, dieses Jahr oder auch die nächsten Jahre, nicht für alle reichen wird. Dabei habe ich noch nicht die politischen und „Pech gehabt“-Faktoren (wie die Fukushima Katastrophe) mit „einkalkuliert“, geschweige denn die Tatsache, dass der so genannte „Biosprit“ quasi das ist, was sonst bei anderen Leuten auf den Teller käme.
Die reichen Länder werden, dank ihres Reichtums, einige Nahrungsmittelkrisen überwinden können, allerdings wird das nicht reichen, wenn es die kommenden Jahre so weitergeht, womit man rechnen muss. Beruhigend ist auch nicht, dass es bei uns gerade so trocken ist und wenn man noch das weltweite Bienensterben dazu nimmt, dann sehe ich da echt schwarz, wie bereits einmal beschrieben. Warum sollte die „Erste Welt“ jedes Mal davonkommen!?
Jedenfalls werden die Lebensmittelpreise auch in Deutschland und Europa weitersteigen. Vielleicht wird das eintreten, was viele seit Jahren befürchten: Kampf um (sauberes) Wasser und um Lebensmittel.
Interessant wird auch sein, ob Länder wie China im Falle einer erneuten Dürre und Missernte ihre Devisenreserven und/oder seltenen Erden einsetzen werden, um ihre dann möglicherweise hungernde Bevölkerung zu sättigen. Dann könnten wir, die „Erste Welt“, nämlich ganz schön blöd aus der Wäsche gucken.
Edit, 18.04.11: URLs korrigiert, funktionieren jetzt.
Vielleicht geht es ja nur mir so, aber mir kommt dieser Frühling bis jetzt viel zu trocken vor. An vielen Bäumen sind die Blätter nach unten geneigt und sehen verschrumpelt aus – wie eben eine Pflanze die zu wenig Wasser hat. Größere Flüsse scheinen auch sehr wenig Wasser zu führen.
Ist ja klar, dass so eine trockene Witterung den Pflanzen nicht bekommt, Stichwort Bodenerosion und Waldbrand. In trockeneren und vor allem ärmeren Ländern kann das Ausbleiben von Regen in der Wachstumsphase eine schlechte Ernte und letztlich Hunger bedeuten.
Niederschlagsmenge von Januar bis März 2011
Ich habe mal aus Interesse auf der Homepage des Deutschen Wetterdienstes eine möglichst zentrale Messstation (Frankfurt am Main – Flughafen) ausgewählt und die Niederschlagsmengen in den Monaten Januar bis März der Jahre 2002 bis 2011 ermittelt.
Dabei kam heraus, dass es dort dieses Jahr (2011) 75,8 mm Niederschlag gab, 2005 waren es 77,2 mm und 2003 (dem 40°C-Sommerjahr) 83,1 mm. In all den anderen Jahren von 2002 bis 2011 war die Gesamtniederschlagsmenge der Monate Januar bis März immer über 100 mm. Die Daten reichen bis in die 90er Jahre, aber so weit bin ich (noch) nicht zurückgegangen.
Jedenfalls scheint mir diese Menge, die wir dieses Jahr haben, sehr gering – viel zu gering – zu sein. Vielleicht schaue ich mir die anderen Jahre auch noch an. Interessant wird natürlich wie die Monate Mai bis Juli dieses Jahr werden.
Globale Perspektive
Offensichtlich ist die aktuelle Trockenheit in Deutschland auch eine Folge des Klimawandels. Nicht gerade beruhigend sind die Meldungen aus dem Ausland. In Mexiko brennt die Steppe, in den USA wüten heftige Unwetter und die Torfbrände, die letztes Jahr in Russland wüteten, lodern unter der Schneedecke weiter und werden vielleicht wieder zu einem Problem – erst recht wenn es dieses Jahr erneut so trocken werden sollte. Außerdem habe ich in den vergangenen Wochen etwas von starken Überflutungen in den USA und der Gefahr einer erneuten Dürreperiode in China gehört.
Zuerst trifft es die Armen und dann auch die Reichen
Jeder Waldbrand setzt neue Klimagase (wie z.B. CO2) frei und beschleunigt somit den Klimawandel. Jeder Sturm, jedes Hochwasser, jede Dürre, jeder Brand ist potentiell in der Lage große Mengen an Nutzpflanzen wie zum Beispiel Getreide zu vernichten
Solche Ereignisse treffen natürlich die ärmsten Länder besonders hart. Dort muss man nach solchen Ereignissen auch mit Hungersnöten rechnen.
Das besondere Problem sehe ich dabei, dass es – bedingt durch den Klimawandel – zu einer Anhäufung von Ereignissen kommt, die die Ernährungslage einer Region oder gar eines ganzen Kontinents gefährden. Was früher „nur“ in ein paar afrikanischem Ländern vorkam und leicht durch internationale Hilfe behoben werden konnte, kommt heute gleich in mehreren Ländern vor, auch in den reicheren Nationen. Dabei sehe ich die Gefahr, dass es, wenn es ganz schlimm kommt, dieses Jahr oder auch die nächsten Jahre, nicht für alle reichen wird. Dabei habe ich noch nicht die politischen und „Pech gehabt“-Faktoren (wie die Fukushima Katastrophe) mit „einkalkuliert“, geschweige denn die Tatsache, dass der so genannte „Biosprit“ quasi das ist, was sonst bei anderen Leuten auf den Teller käme.
Die reichen Länder werden, dank ihres Reichtums, einige Nahrungsmittelkrisen überwinden können, allerdings wird das nicht reichen, wenn es die kommenden Jahre so weitergeht, womit man rechnen muss. Beruhigend ist auch nicht, dass es bei uns gerade so trocken ist und wenn man noch das weltweite Bienensterben dazu nimmt, dann sehe ich da echt schwarz, wie bereits einmal beschrieben. Warum sollte die „Erste Welt“ jedes Mal davonkommen!?
Jedenfalls werden die Lebensmittelpreise auch in Deutschland und Europa weitersteigen. Vielleicht wird das eintreten, was viele seit Jahren befürchten: Kampf um (sauberes) Wasser und um Lebensmittel.
Interessant wird auch sein, ob Länder wie China im Falle einer erneuten Dürre und Missernte ihre Devisenreserven und/oder seltenen Erden einsetzen werden, um ihre dann möglicherweise hungernde Bevölkerung zu sättigen. Dann könnten wir, die „Erste Welt“, nämlich ganz schön blöd aus der Wäsche gucken.
Edit, 18.04.11: URLs korrigiert, funktionieren jetzt.
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