Mittwoch, 30. März 2011
Algen in der Sahne?
Mir ist aufgefallen, dass in manchen (Schlag)sahnen Carrageen als Stabilisator verwendet wird. Explizites Beispiel ist die Sahne von „Ja“. In Bio-Sahne, scheint Carrageen nicht verwendet zu werden.
Aus eigener Beobachtung, könnte Carrageen konkret bewirken, dass die Sahne „flüssiger“ ist und nicht so leicht diese Rahmschicht bildet. Dies ist mir zumindest ein Mal aufgefallen.


Carrageen gesundheitschädlich?

Carrageen ist eine Substanz, die aus Algen gewonnen wird. Dies klingt zunächst harmlos, allerdings erfährt man im Wikipedia-Artikel über Carrageen auch, dass es für den menschlichen Körper vielleicht gar nicht so unbedenklich ist.

Abgebautes Carrageen soll in Tierversuchen Geschwürbildungen und Veränderungen im Immunsystem bewirkt haben. Auch soll es die Aufnahme von Mineralien behindern und Allergien auslösen. Möglicherweise positiv scheint eine antivirale Wirkung gegen humane Papillomviren zu sein, welche Gebärmutterhalskrebs auslösen können. Außerdem wurde nachgewiesen, dass Carrageen die Aktivität der körpereigenen Fresszellen (kurz und unwissenschaftlich gesagt: „die guten Zellen, die die bösen Zellen auffressen“) hat.
Im englischsprachigen Artikel über Carrageen erfährt man außerdem, dass es Entzündungen im Darm hervorrufen kann.

Meine persönliche Meinung dazu ist, dass die Lebensmittelindustrie mal wieder auf Kosten der Verbraucher einen Zusatzstoff in Nahrungsmitteln verwendet, der ihr irgendwelche Vorteile finanzieller Art - die Sahne sieht „besser“ und verkauft sich besser - und dem Endkunden eine weitere Unsicherheit im täglichen Essen bringt.

Ich gehe davon aus, dass vor 100 Jahren keine Substanz, die aus Algen gewonnen wird (also Carrageen) in Sahne verwendet wurde und ich bin auch der Meinung, dass Carrageen nichts in Sahne verloren hat.


“Unser täglich Gitft“ (in Anlehnung an die ARTE-Doku)

Doch ist Carrageen nur eines von vielen Zusatzstoffen, welche die Lebensmittelindustrie in unser Essen mischt, um ihre Produkte besser oder günstiger verkaufen zu können. Ob sie negative Auswirkungen auf den menschlichen Körper hat, wird dann quasi im Großversuch direkt am Endverbraucher getestet. Nicht getestet wird dabei, welche Auswirkungen der ganze Mix von Pestizidrückständen, Lebensmittelzusatzstoffen, usw. auf den menschlichen Körper hat. Einige einzelne, evtl. sogar natürliche Inhaltsstoffe sind alleine vielleicht nicht schädlich, aber dann, wenn sie mit anderen Substanzen gemischt werden.

In Hinblick auf Carrageen wäre auch interessant zu erfahren, ob Rückstände von Umweltgiften oder radioaktiven Stoffen, welchen die Algen ausgesetzt waren, auch noch enthalten sind.

Abschließend fällt mir nur noch der Spruch ein:

„Leute fresst Scheisse, Millionen Fliegen können nicht irren!“

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