Donnerstag, 20. Januar 2011
"Tunesien" kann überall sein.
wasistlos, 22:28h
In den Medien erfährt man in den letzten Tagen, dass sich nach der "Tunesischen Revolution" andere Machthaber in Nordafrika und Arabien vor einer gleichen Entwicklung in ihren eigenen Ländern fürchten. Dauerpräsidenten (oder eher Alleinherrscher) wie der ägyptische Staatschef Mubarak, machen sich ernsthaft Sorgen, dass sich das Volk, auch angesichts steigender Lebensmittelpreise, gegen ihre despotischen Herrscher erhebt.
"Tunesien" in Deutschland
Nun kann man sich denken, dass dies nur ein Phänomen ist, welches auf eben diese nordafrikanischen und arabischen Staaten beschränkt ist in denen ja sowieso keine "Demokratie", also "Herrschaft des Volkes", wie bei uns im Westen vorhanden ist.
Wenn man das Beispiel Deutschland betrachtet, dessen Staatssystem allgemein als Demokratie, genauer als repräsentative Demokratie, bzw. parlamentarische Demokratie bezeichnet wird, kann man dies auch anders sehen.
Diejenigen, die das Volk im Bundestag und auf kommunaler Ebene im Gemeinde- oder Stadtrat repräsentieren, sollten eigentlich im Sinne des Volkes handeln, also den Willen der Bürger oder zumindest der Mehrheit der Bürger - denn ohne eine Mehrheit von Wahlstimmen kommt man in der Regel in keine solche das Volk repräsentierende Position - erfüllen.
Leider ist dies oftmals und in immer stärker werdendem Maße nicht der Fall. Das wohl eindeutigste Beispiel dafür ist das Großprojekt "Stuttgart 21", das trotz des Widerstands weiter Teile der Bevölkerung, laut Umfragen einer Mehrheit, nicht gestoppt, sondern fortgesetzt wird. Eine Volksentscheidung, die das Problem endgültig geklärt hätte, wurde von den zuständigen Politikern abgelehnt. Scheinbar werden die hier verantwortlichen Politikern von anderen Motiven getrieben, als dem, dem Volke zu dienen.
In vielen anderen Fällen darf man sich als Bürger fragen, ob bestimmte politische Entscheidungen, wirklich der Allgemeinheit dienen oder doch nur den Interessen einiger weniger, wie zum Beispiel der Finanz- oder Pharmaindustrie. Über Beispiele eines solchen Verhaltens habe ich bereits berichtet: Ilse Aigner, Roland Koch, "Stuttgart 21", Weniger Steuern für Banken.
Natürlich kann man sagen, dass das alles noch nicht so schlimm ist und die meisten Deutschen wird dies auch nicht weiter stören, weil das "sich stören" die Bequemlichkeit einfach zu sehr beeinträchtigt.
Der kommende Aufstand?
Die Frage ist allerdings, wenn dieses ganz und gar nicht volksnahe Verhalten der Politiker und damit auch verbunden so genannter "Führungspersönlichkeiten" oder auch "Eliten" der Wirtschaft, irgendwann solche Maße annimmt, dass selbst das "Dschungelcamp" und das Nachmittagsprogramm der privaten TV-Sender eine bewusste Benachteiligung breiter Bevölkerungsschichten (auch genannt: "Pöbel", "die Masse", "Nicht-Elite") zu Gunsten einiger Weniger nicht mehr verbergen kann. Man könnte es auch so formulieren, dass diese so genannte "politische und wirtschaftliche Führung" so viel Scheisse neben die Kloschüssel gekackt hat, dass man sie nicht mehr mit dem schönen, grünen Badezimmer-Fussel-Teppich verbergen kann.
Wenn dazu noch steigende Preise für Lebensmittel und für Dinge kommen, die der moderne westliche Mensch zu konsumieren gewohnt ist (Bsp.: Treibstoff) und bisher Selbstverständliches für eine große Zahl der Bürger eben nicht mehr selbstverständlich ist, da sie es sich nicht mehr leisten können, muss man sehr wohl mit tunesischen Verhältnissen rechnen. Niemand kann garantieren, dass bestimmte, existentielle Rohstoffe, zu denen in Zukunft besonders Lebensmittel und sauberes Wasser gezählt werden, nicht auch mal in Europa knapp werden können. Künstliche Verknappung von Lebensmitteln wird heute schon dadurch erzeugt, dass es an Börsen aus reiner Profitgier gehandelt wird. Eine Flutkatastrophe wie derzeit in Australien wird sicherlich auch Auswirkungen auf Angebot und Preise von Lebensmitteln haben, zumindest auf regionaler Ebene.
Man könnte also sagen, dass es eng werden kann, wenn das Schicksal, Gott und die Götter (je nachdem wie man es will) alle auf einmal scheißen und dadurch das Klo dann verstopft.
Angefeuert wird ein solches Szenario mit der wachsenden Kluft zwischen arm und reich. Neid und das Gefühl benachteiligt zu sein, sind eine äußerst explosive Mischung, die politisch und ideologisch leicht ausgenutzt werden können und es auch werden. Da wird es auf Dauer auch nicht helfen, wenn versucht wird eine so genannte "Unterschicht" durch schlechtere Bildungschancen dumm zu halten. Dies wird im Gegenteil sogar sehr schädlich sein, wie man sich eigentlich denken kann.
Bedauerlicherweise habe ich das Gefühl, dass all dies notwendig ist, um wenigstens für kurze Zeit mehr soziale Gerechtigkeit zu erreichen. Es muss genug Menschen richtig schlecht gehen und es müssen leider Köpfe rollen und Seelen leiden, danach kommt dann wieder die Einsicht der eigenen Fehler, man versöhnt sich und bessert sich. Doch hält diese Besserung nur kurz an, allzu schnell findet die Ungerechtigkeit einen Schlupfwinkel in der Gemeinschaft von wo aus sie sich ausbreiten kann bis es wieder von vorne beginnt.
Deswegen: Lieber heute als morgen!
"Tunesien" in Deutschland
Nun kann man sich denken, dass dies nur ein Phänomen ist, welches auf eben diese nordafrikanischen und arabischen Staaten beschränkt ist in denen ja sowieso keine "Demokratie", also "Herrschaft des Volkes", wie bei uns im Westen vorhanden ist.
Wenn man das Beispiel Deutschland betrachtet, dessen Staatssystem allgemein als Demokratie, genauer als repräsentative Demokratie, bzw. parlamentarische Demokratie bezeichnet wird, kann man dies auch anders sehen.
Diejenigen, die das Volk im Bundestag und auf kommunaler Ebene im Gemeinde- oder Stadtrat repräsentieren, sollten eigentlich im Sinne des Volkes handeln, also den Willen der Bürger oder zumindest der Mehrheit der Bürger - denn ohne eine Mehrheit von Wahlstimmen kommt man in der Regel in keine solche das Volk repräsentierende Position - erfüllen.
Leider ist dies oftmals und in immer stärker werdendem Maße nicht der Fall. Das wohl eindeutigste Beispiel dafür ist das Großprojekt "Stuttgart 21", das trotz des Widerstands weiter Teile der Bevölkerung, laut Umfragen einer Mehrheit, nicht gestoppt, sondern fortgesetzt wird. Eine Volksentscheidung, die das Problem endgültig geklärt hätte, wurde von den zuständigen Politikern abgelehnt. Scheinbar werden die hier verantwortlichen Politikern von anderen Motiven getrieben, als dem, dem Volke zu dienen.
In vielen anderen Fällen darf man sich als Bürger fragen, ob bestimmte politische Entscheidungen, wirklich der Allgemeinheit dienen oder doch nur den Interessen einiger weniger, wie zum Beispiel der Finanz- oder Pharmaindustrie. Über Beispiele eines solchen Verhaltens habe ich bereits berichtet: Ilse Aigner, Roland Koch, "Stuttgart 21", Weniger Steuern für Banken.
Natürlich kann man sagen, dass das alles noch nicht so schlimm ist und die meisten Deutschen wird dies auch nicht weiter stören, weil das "sich stören" die Bequemlichkeit einfach zu sehr beeinträchtigt.
Der kommende Aufstand?
Die Frage ist allerdings, wenn dieses ganz und gar nicht volksnahe Verhalten der Politiker und damit auch verbunden so genannter "Führungspersönlichkeiten" oder auch "Eliten" der Wirtschaft, irgendwann solche Maße annimmt, dass selbst das "Dschungelcamp" und das Nachmittagsprogramm der privaten TV-Sender eine bewusste Benachteiligung breiter Bevölkerungsschichten (auch genannt: "Pöbel", "die Masse", "Nicht-Elite") zu Gunsten einiger Weniger nicht mehr verbergen kann. Man könnte es auch so formulieren, dass diese so genannte "politische und wirtschaftliche Führung" so viel Scheisse neben die Kloschüssel gekackt hat, dass man sie nicht mehr mit dem schönen, grünen Badezimmer-Fussel-Teppich verbergen kann.
Wenn dazu noch steigende Preise für Lebensmittel und für Dinge kommen, die der moderne westliche Mensch zu konsumieren gewohnt ist (Bsp.: Treibstoff) und bisher Selbstverständliches für eine große Zahl der Bürger eben nicht mehr selbstverständlich ist, da sie es sich nicht mehr leisten können, muss man sehr wohl mit tunesischen Verhältnissen rechnen. Niemand kann garantieren, dass bestimmte, existentielle Rohstoffe, zu denen in Zukunft besonders Lebensmittel und sauberes Wasser gezählt werden, nicht auch mal in Europa knapp werden können. Künstliche Verknappung von Lebensmitteln wird heute schon dadurch erzeugt, dass es an Börsen aus reiner Profitgier gehandelt wird. Eine Flutkatastrophe wie derzeit in Australien wird sicherlich auch Auswirkungen auf Angebot und Preise von Lebensmitteln haben, zumindest auf regionaler Ebene.
Man könnte also sagen, dass es eng werden kann, wenn das Schicksal, Gott und die Götter (je nachdem wie man es will) alle auf einmal scheißen und dadurch das Klo dann verstopft.
Angefeuert wird ein solches Szenario mit der wachsenden Kluft zwischen arm und reich. Neid und das Gefühl benachteiligt zu sein, sind eine äußerst explosive Mischung, die politisch und ideologisch leicht ausgenutzt werden können und es auch werden. Da wird es auf Dauer auch nicht helfen, wenn versucht wird eine so genannte "Unterschicht" durch schlechtere Bildungschancen dumm zu halten. Dies wird im Gegenteil sogar sehr schädlich sein, wie man sich eigentlich denken kann.
Bedauerlicherweise habe ich das Gefühl, dass all dies notwendig ist, um wenigstens für kurze Zeit mehr soziale Gerechtigkeit zu erreichen. Es muss genug Menschen richtig schlecht gehen und es müssen leider Köpfe rollen und Seelen leiden, danach kommt dann wieder die Einsicht der eigenen Fehler, man versöhnt sich und bessert sich. Doch hält diese Besserung nur kurz an, allzu schnell findet die Ungerechtigkeit einen Schlupfwinkel in der Gemeinschaft von wo aus sie sich ausbreiten kann bis es wieder von vorne beginnt.
Deswegen: Lieber heute als morgen!
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einemaria,
Donnerstag, 20. Januar 2011, 23:54
wenn die erde denken könnte ...
hätte sie sich den Menschen schon lange vom Leib geschafft. Und trotzdem finde ich, der sogenannte Mensch hat eine Chance verdient.
Erst die Krise, dann das Chaos, dann der Retter, dann die Gewalt, dann wieder kurz Frieden. Warum ist das so:
und warum das nicht so sein sollte.
Und warum das nur ohne Gewalt jetzt endlich ändern läßt, siehe:
Anonymous
Erst die Krise, dann das Chaos, dann der Retter, dann die Gewalt, dann wieder kurz Frieden. Warum ist das so:
und warum das nicht so sein sollte.
Und warum das nur ohne Gewalt jetzt endlich ändern läßt, siehe:
Anonymous
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wasistlos,
Freitag, 21. Januar 2011, 00:27
Vielleicht ist der Mensch irgendwann "evolutionstechnisch" so weit. Aber vielleicht reichen die Chancen bis dahin nicht.
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komi,
Mittwoch, 26. Januar 2011, 13:37
viva la revolucion!
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