Sonntag, 21. November 2010
In den Fußstapfen Mengeles: "Menschen als Versuchstiere"
Die Dokumentation "Menschen als Versuchstiere", die am Freitag auf ARTE lief und noch einige Tage bei ARTE online zu sehen ist, beleuchtet die klinischen Studien, die die Pharmaindustrie in der "Dritten Welt" und Schwellenländern durchführt.

Pharmafirmen wie z.B. Pfizer und Johnson&Johnson lassen dort unter fragwürdigen Umständen Medikamente an Einheimischen testen, bevor sie auf die "Erste Welt" losgelassen werden.

Die Dokumentation konzentriert sich auf die scheinbar skrupellosen Experimente der Pharmaindustrie in Indien. Dort nehmen vor allen Dingen Angehörige der unteren sozialen Schichten an klinischen Studien zur Erprobung von Medikamenten teil. Meistens wissen diese Menschen nicht was ihnen verabreicht wird und oft werden sie von ihrem Hausarzt unter falschen Verpsrechungen zur Teilnahme an solchen Experimente gelockt.

Während die Pharmaindustrie später mit dem Medikament Millionen oder Milliarden umsetzt, werden die menschlichen Versuchstiere mit wenigen Euro abgespeist und leiden oft unter den Nebenwirkungen und Krankheiten, welche die Studie an ihnen verursacht hat. Einige kosten solche Experimente der Pharmaindustrie auch das Leben.

Allen egoistischen Dreckschweinen, die sich nicht für das Schicksal anderer interessieren, da es sie scheinbar nicht betrifft, sei gesagt: Die Dokumentation deckt auf, dass viele der Versuchspersonen an mehreren klinischen Studien teilnehmen, weshalb Ergebnisse verfälscht werden können. Zudem hat sich herausgestellt, dass eine erschreckend hohe Zahl an Studienergebnissen manipuliert wurde.

Daran sollte man also bei der nächsten Pille für was auch immer denken.

Die Dokumentation ist noch einige Zeit auf ARTE online zu sehen:

http://videos.arte.tv/de/videos/menschen_als_versuchstiere-3535826.html

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