Donnerstag, 4. November 2010
"Verbraucherschutzministerin" Ilse Aigners zukünftiger Arbeitgeber
Bei Spiegel-Online kann man heute erfahren, dass die sogenannte "Verbraucherschutzministerin" Ilse Aigner (CDU) bei der Debatte um die Einführung der so genannten "Lebensmittelampel" (einer farblichen Kennzeichnung des Zucker-, Fett, Salz- und gesättigten Fettsäuregehalts) uns Verbaucher getäuscht hat.

Wolf im Schafspelz oder "Verbraucherschutz" im Interesse der Industrie

Ilse Aigner und ihre Staatssekreätirn Julia Klöckner (ebenfalls CDU) setzen sich nicht für das, von Krankenkassen, Ärzten und Verbraucherzentralen bevorzugte, Ampelsystem ein, sondern für das farblose "1 plus 4"-Modell, welches von der Lebensmittelindustrie favorisiert wird, da ein möglicherweise überhöhter Zucker- oder Fettgehalt nicht farblich gekennzeichnet ist. Die Lebensmittelindustrie mag dieses farblose Modell natürlich deshalb so, weil man dann meist nicht direkt erkennt, dass man eventuell etwas ganz Ungesundes kauft. Wen ein Produkt nur rote Werte hat, landet es sicherlich nicht so oft im Einkaufskorb wie ohne farbliche Kennzeichnung. 55 Prozent der Konsumenten lassen sich durch eine solche farbliche Kennzeichnung beeinflussen.

Täuschung der Verbraucher

Nun haben Aigner und Klöckner auf eine Umfrage verwiesen, die angeblich dem farblosen "1 plus 4"-Modell der Lebensmittelindustrie eine 80-prozentige Zustimmung bescheinigte.

Doch nun hat sich herausgestellt, dass das Umfrageinstitut in seiner Umfrage ein "1 plus 4"-Modell verwendete, bei dem die Werte farblich gekennzeichnet waren. Diese 80-prozentige Zustimmung war also nicht, wie von Aigner und Klöckner behauptet, für das farblose Kennzeichnungsmodell der Lebensmittelindustrie, sondern umgekehrt für die farbige "Lebensmittelampel".

Macht Ilse Aigner den Roland Koch?

Da stellt sich mir die Frage, ob Ilse Aigner vielleicht ähnliche Pläne für die Zeit nach ihrer politisch eher ruhmlosen Karriere hat, wie Roland Koch?
Nach dem Motto hilfst Du mir, helf ich Dir, kann ich mir gut vorstellen, wie "Industrieschutzministerin" Ilse Aigner später einmal mit einem gut bezahlten Job in der Lebensmittelindustrie für ihren Einsatz für selbige belohnt wird.

Der Spiegel-Online Artikel zum Thema ist unter folgendem Link aufrufbar:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/service/0,1518,726724,00.html

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