Mittwoch, 18. Juli 2012
Türkische Phantom doch im syrischen Luftraum abgeschossen
Wie die Frankfurter Rundschau berichtet, wurde das türkische Militärflugzeug des Typs F-4 Phantom am 22. Juni dieses Jahres doch im syrischen Luftraum abgeschossen. Zuvor hatte die türkische Regierung behauptet, dass die Maschine im internationalen Luftraum abgeschossen wurde, dies als eine Art Kriegsgrund gewertet und säbelrasselnd bereits Truppen an die türkisch-syrische Grenze verlegt.

Offenbar drang die türkische Phantom in den syrischen Luftraum ein – angeblich um die syrische Luftabwehr zu testen – worauf syrische Truppen (zurecht) das Feuer (wohl mit Luftabwehrkanonen) auf die Maschine eröffneten und den Piloten töteten. Die Maschine wurde durch ein darauf folgendes Wendemanöver des Co-Piloten am Flügel beschädigt und stürzte ins Meer. Spuren einer Explosion durch Flugabwehrraketen konnten anscheinend nicht festgestellt werden.


Handelte die Türkei im Auftrag der NATO?

Anders als man vielleicht glauben mag, sind solche Luftraumverletzungen durch Militärmaschinen weltweit ein regelmäßig auftretendes Phänomen. In deutschen Medien hört man in der Regel nicht davon. Russland beispielsweise verletzt regelmäßig den Luftraum seiner europäischen Nachbarstaaten.
Ziel solcher Aktionen ist es, die Reaktion des Gegenüber zu testen und Erkenntnisse über die Einsatzbereitschaft und Reaktion der gegnerischen Luftabwehr, usw. zu gewinnen. Außerdem ist so etwas natürlich eine gute Übung für die Piloten. Die Sache an sich ist eigentlich nichts besonderes.

Was im Falle Syriens natürlich interessant ist, ist der Zeitpunkt. Warum wurde dies ausgerechnet in einer solchen kritischen Zeit gemacht, in der Syrien bzw. syrische Soldaten höchstwahrscheinlich ohnehin ein Eingreifen „internationaler Truppen“ erwarten? Der Finger am Abzug ist also ohnehin schon nervös. Was mich dabei besonders interessiert, ob die Türkei wirklich im Alleingang gehandelt hat und vielleicht sogar einen Anlass für ein militärisches Abenteuer gesucht hat oder ob dies im Einvernehmen bzw. Auftrag der NATO geschah, um Erkenntnisse über die syrische Luftverteidigung zu gewinnen? Ich denke mal, dass Militärs durch solche riskanten Aktionen allerlei Nützliches herausfinden können. Reagiert der Gegner mit Luftabwehrkanonen, Luftabwehrraketen, mit Abfangjägern oder gar nicht? Wie lange dauert eine Reaktion? Was sagt dies über die Einsatzbereitschaft aus? Welche Radiofrequenzen werden benutzt? Und so weiter und so fort…


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