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Samstag, 26. Februar 2011
Interessanter Anschlag auf Ölraffinerie im Irak
wasistlos, 14:27h
Heute morgen wurde die größte Erdölraffinerie Iraks von Unbekannten überfallen und ihr Betrieb durch Sprengsätze lahm gelegt. Ein Mensch wurde dabei getötet.
Abgesehen von den Folgen, die diese Tat für den Ölpreis haben wird sind zwei Dinge an dieser Angelegenheit interessant.
Unterschiede in der Berichterstattung
Über diesen Vorfall, habe ich den Artikel in Spiegel-Online und einen Beitrag von Al Jazeera in englischer Sprache gelesen. Dabei ist mir aufgefallen, welche unterschiedlichen Informationen man bei verschiedenen Berichterstattern über ein und denselben Vorfall erhalten kann.
Während im Spiegel von "Aufständischen" als Tätern die Rede ist, wird bei Al Jazeera nichts dergleichen geschrieben. Dafür erfährt man dort, dass die Täter den Komplex infiltriert hatten und mit schallgedämpften Waffen ausgerüstet waren. Übrigens erinnert mich der vom Spiegel benutzte Begriff "Aufständische" stark an den pauschalisierenden Sprachgebrauch der US-Armee, für die alle einfach nur "Aufständische" waren/sind.
Wer steckt dahinter?
Bei Nachrichten von Anschlägen im Irak, ist man es eigentlich gewohnt, dass irgendwo eine Autobombe explodiert oder sich gleich jemand in die Luft sprengt.
Der von Al Jazeera behauptete Einsatz von schallgedämpften Waffen und die Tatsache, dass die Raffinerie infiltriert wurde, erweckt bei mir den Eindruck von Professionalität. Die Täter hielten es offenbar für notwendig unbemerkt in die Anlage zu gelangen, Sprengsätze an bestimmten Stellen der Raffinerie zu legen und dabei nicht selbst draufzugehen. Letztlich gingen sie auch das Risiko ein entdeckt und geschnappt zu werden. Als ihre Sprengsätze explodierten, waren diese Leute offenbar schon längst über alle Berge.
Letztlich ist das alles nur Spekulation, aber irgendwie könnte ich mir gut vorstellen, dass hinter diesem Anschlag jemand anderes, als einfach nur "Aufständische" oder Terroristen von Al-Kaida, etc., steckt.
Eigentlich müsste ich jetzt ermitteln, wie viele Anschläge solcher Art, d. h. dieser "Kommando"-Art, in der man auf militärische Art und Weise möglichst nahe an ein Objekt kommt, um dieses dann zu zerstören, es im Irak schon gegeben hat.
Ich kenne natürlich nicht die genauen Umstände dieses Anschlages, aber ich gehe so weit zu behaupten, dass man einen solchen Komplex nicht ohne militärisches Vorwissen offenbar unbemerkt infiltrieren kann. Noch dazu muss man davon ausgehen, dass die Täter wussten wo sie die Sprengsätze platzieren müssen, um den gesamten Betrieb lahmzulegen. Auf der Karte kann man auch sehen, dass es sich nicht um ein kleines Feld handelt, sondern einen wirklich großen Komplex. Auf dem Bild bei Spiegel-Online sieht man, dass die Raffinerie über Beleuchtung verfügt, was ein unbemerktes Eindringen zusätzlich erschwert.
Übrigens sind das genau solche Vorfälle, die kumuliert mit anderen Ereignissen und Umweltkatastrophen ernste Probleme bezüglich der Nahrungsmittelversorgung machen können, wie ich es hier und hier beschrieben habe.
Abgesehen von den Folgen, die diese Tat für den Ölpreis haben wird sind zwei Dinge an dieser Angelegenheit interessant.
Unterschiede in der Berichterstattung
Über diesen Vorfall, habe ich den Artikel in Spiegel-Online und einen Beitrag von Al Jazeera in englischer Sprache gelesen. Dabei ist mir aufgefallen, welche unterschiedlichen Informationen man bei verschiedenen Berichterstattern über ein und denselben Vorfall erhalten kann.
Während im Spiegel von "Aufständischen" als Tätern die Rede ist, wird bei Al Jazeera nichts dergleichen geschrieben. Dafür erfährt man dort, dass die Täter den Komplex infiltriert hatten und mit schallgedämpften Waffen ausgerüstet waren. Übrigens erinnert mich der vom Spiegel benutzte Begriff "Aufständische" stark an den pauschalisierenden Sprachgebrauch der US-Armee, für die alle einfach nur "Aufständische" waren/sind.
Wer steckt dahinter?
Bei Nachrichten von Anschlägen im Irak, ist man es eigentlich gewohnt, dass irgendwo eine Autobombe explodiert oder sich gleich jemand in die Luft sprengt.
Der von Al Jazeera behauptete Einsatz von schallgedämpften Waffen und die Tatsache, dass die Raffinerie infiltriert wurde, erweckt bei mir den Eindruck von Professionalität. Die Täter hielten es offenbar für notwendig unbemerkt in die Anlage zu gelangen, Sprengsätze an bestimmten Stellen der Raffinerie zu legen und dabei nicht selbst draufzugehen. Letztlich gingen sie auch das Risiko ein entdeckt und geschnappt zu werden. Als ihre Sprengsätze explodierten, waren diese Leute offenbar schon längst über alle Berge.
Letztlich ist das alles nur Spekulation, aber irgendwie könnte ich mir gut vorstellen, dass hinter diesem Anschlag jemand anderes, als einfach nur "Aufständische" oder Terroristen von Al-Kaida, etc., steckt.
Eigentlich müsste ich jetzt ermitteln, wie viele Anschläge solcher Art, d. h. dieser "Kommando"-Art, in der man auf militärische Art und Weise möglichst nahe an ein Objekt kommt, um dieses dann zu zerstören, es im Irak schon gegeben hat.
Ich kenne natürlich nicht die genauen Umstände dieses Anschlages, aber ich gehe so weit zu behaupten, dass man einen solchen Komplex nicht ohne militärisches Vorwissen offenbar unbemerkt infiltrieren kann. Noch dazu muss man davon ausgehen, dass die Täter wussten wo sie die Sprengsätze platzieren müssen, um den gesamten Betrieb lahmzulegen. Auf der Karte kann man auch sehen, dass es sich nicht um ein kleines Feld handelt, sondern einen wirklich großen Komplex. Auf dem Bild bei Spiegel-Online sieht man, dass die Raffinerie über Beleuchtung verfügt, was ein unbemerktes Eindringen zusätzlich erschwert.
Übrigens sind das genau solche Vorfälle, die kumuliert mit anderen Ereignissen und Umweltkatastrophen ernste Probleme bezüglich der Nahrungsmittelversorgung machen können, wie ich es hier und hier beschrieben habe.
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Der Nachbar schlachtet seine Kinder ab und wir schauen zu
wasistlos, 13:54h
Der Nachbar schlachtet seine Kinder ab und wir schauen zu?
Libyens Noch-Diktator Muammar al-Gaddafi veranstaltet offenbar ein Massaker an seinen Gegnern. Verletzte werden aus Krankenhäusern gezerrt und erschossen, seine Luftwaffe fliegt Angriffe auf Demonstranten und Wohngebiete. Zahlen von 1000 bis 2000 Toten werden genannt. Möglicherweise bahnt sich ein regelrechter Massenmord an, der letzten Endes eine Versöhnung nach Ende dieser Revolution erschweren könnte.
Papiertiger Europa(s)
Nun stellt sich die Frage, ob sich Europa als Nachbar Libyens einmischen sollte und mit militärischen Mitteln versuchen sollte, das Morden einzudämmen. Beispielsweise könnten Flughäfen, über die Gaddafi Nachschub bezieht besetzt oder bombardiert werden.
Ein militärisches Instrument in Bataillonsstärke hätte die EU bereits zur Verfügung. Die EU-Battlegroups wurden vor einigen Jahren ins Leben gerufen, um im Rahmen von humanitären Missionen den militärischen Part zu übernehmen. Solch eine Kampfgruppe könnte beispielsweise einen Brückenkopf bilden (durch Übernahme eines großen Flugplatzes) und das Tor für weitere internationale Truppen öffnen, die mit UN-Mandat Gaddafi und seine Streitmacht entmachten und alle Kriegsverbrecher vor ein Kriegsgericht bringen. Als erste Operationsbasis quasi vor der Küste Libyens, könnte das EU-Mitgliedsland Malta dienen
So etwas wird wohl eher nicht passieren, auch wenn die große Gefahr besteht, dass sich wieder einmal vor der eigenen Haustür ein Massenmord anbahnt, wie Ende der 90er Jahre im Kosovo.
Allerdings bin ich mir auch nicht ganz sicher, ob es für die Sache der Revolution besser wäre, wenn man sich auf eine solche Weise nicht einmischt, auch wenn es weh tut. Denn eine Einmischung würde unweigerlich den Einfluss von außen auf die Entwicklungen in Libyen erhöhen und dann würde man Gaddafi und seinen Anhängern Futter für das Argument liefern, dass die Revolution von außen gesteuert wird. Wenn die Libyer, salopp gesagt, dass unter sich regeln, wird es für alle Libyer leichter eine neue Regelung, die es jedenfalls geben wird, zu akzeptieren. Damit meine ich, dass sie (die Libyer) eher etwas akzeptieren könnten was von anderen Libyern kommt. Wenn auch nur der geringste Anschein entstünde, dass da etwas von außen kommt, kann das in Teilen der libyschen Bevölkerung eine Ablehnung hervorrufen.
Libysche Luftwaffe behindern
Eine Möglichkeit, die man auf jeden Fall in Betracht ziehen sollte, ist die Operationen der libyschen Luftwaffe gegen die eigene Bevölkerung mit militärischen Mitteln zu stören.
Von Malta aus operierend könnte man, im Rahmen internationaler Zusammenarbeit, die Luftüberlegenheit zumindest über den Norden Libyens mit der Hauptstadt Tripolis sicherstellen und die libysche Bevölkerung vor weiteren Luftangriffen schützen.
Durch eine solche Art der Einmischung ist klar, dass es nur darum geht die Zivilbevölkerung vor Gaddafi und seinen Schergen zu schützen.
Libyens Noch-Diktator Muammar al-Gaddafi veranstaltet offenbar ein Massaker an seinen Gegnern. Verletzte werden aus Krankenhäusern gezerrt und erschossen, seine Luftwaffe fliegt Angriffe auf Demonstranten und Wohngebiete. Zahlen von 1000 bis 2000 Toten werden genannt. Möglicherweise bahnt sich ein regelrechter Massenmord an, der letzten Endes eine Versöhnung nach Ende dieser Revolution erschweren könnte.
Papiertiger Europa(s)
Nun stellt sich die Frage, ob sich Europa als Nachbar Libyens einmischen sollte und mit militärischen Mitteln versuchen sollte, das Morden einzudämmen. Beispielsweise könnten Flughäfen, über die Gaddafi Nachschub bezieht besetzt oder bombardiert werden.
Ein militärisches Instrument in Bataillonsstärke hätte die EU bereits zur Verfügung. Die EU-Battlegroups wurden vor einigen Jahren ins Leben gerufen, um im Rahmen von humanitären Missionen den militärischen Part zu übernehmen. Solch eine Kampfgruppe könnte beispielsweise einen Brückenkopf bilden (durch Übernahme eines großen Flugplatzes) und das Tor für weitere internationale Truppen öffnen, die mit UN-Mandat Gaddafi und seine Streitmacht entmachten und alle Kriegsverbrecher vor ein Kriegsgericht bringen. Als erste Operationsbasis quasi vor der Küste Libyens, könnte das EU-Mitgliedsland Malta dienen
So etwas wird wohl eher nicht passieren, auch wenn die große Gefahr besteht, dass sich wieder einmal vor der eigenen Haustür ein Massenmord anbahnt, wie Ende der 90er Jahre im Kosovo.
Allerdings bin ich mir auch nicht ganz sicher, ob es für die Sache der Revolution besser wäre, wenn man sich auf eine solche Weise nicht einmischt, auch wenn es weh tut. Denn eine Einmischung würde unweigerlich den Einfluss von außen auf die Entwicklungen in Libyen erhöhen und dann würde man Gaddafi und seinen Anhängern Futter für das Argument liefern, dass die Revolution von außen gesteuert wird. Wenn die Libyer, salopp gesagt, dass unter sich regeln, wird es für alle Libyer leichter eine neue Regelung, die es jedenfalls geben wird, zu akzeptieren. Damit meine ich, dass sie (die Libyer) eher etwas akzeptieren könnten was von anderen Libyern kommt. Wenn auch nur der geringste Anschein entstünde, dass da etwas von außen kommt, kann das in Teilen der libyschen Bevölkerung eine Ablehnung hervorrufen.
Libysche Luftwaffe behindern
Eine Möglichkeit, die man auf jeden Fall in Betracht ziehen sollte, ist die Operationen der libyschen Luftwaffe gegen die eigene Bevölkerung mit militärischen Mitteln zu stören.
Von Malta aus operierend könnte man, im Rahmen internationaler Zusammenarbeit, die Luftüberlegenheit zumindest über den Norden Libyens mit der Hauptstadt Tripolis sicherstellen und die libysche Bevölkerung vor weiteren Luftangriffen schützen.
Durch eine solche Art der Einmischung ist klar, dass es nur darum geht die Zivilbevölkerung vor Gaddafi und seinen Schergen zu schützen.
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