Mittwoch, 23. Februar 2011
Lügende Politiker? - Ist doch nichts Neues
"Demokratie" der Münchhausens

Baron Freiherr Hochadliger von/zu/aus Münchhausens Guttenbergs nun als Plagiat enttarnte Doktorarbeit ist an sich nichts besonderes. Jedem einigermaßen klar denkendem Menschen sollte klar sein, dass die Politiker - so genannte "Volksvertreter" - dieses Systems, dass wir "Demokratie" (also Herrschaft des Volkes) nennen, in Wahrheit nicht dem Volke dienen, sondern in erster Linie sich selbst. Sich als Politiker selbst zu dienen sieht folgendermaßen aus:

1. Man gaukelt dem Volk glaubhaft vor, dass es natürlich die Macht hat durch Wahl von scheinbaren "Volksvertretern" mitzubestimmen und verschleiert die wahren Absichten. Das Volk soll denken, dass es in einer "Demokratie" lebt.

2. Die wahren Absichten von Politikern bestehen in der Regel natürlich nicht daraus der Allgemeinheit zu dienen, sondern sich selbst möglichst lange an der politischen macht zu halten und dabei ordentlich abzukassieren und für die Zukunft vorzusorgen.

3. Die hohen Diäten für Abgeordnete und Politiker sind nur ein kleiner Teil des Politikereinkommens. Der oftmals größere Teil kommt durch so genannte "Nebeneinkünfte". Diese Nebeneinkünfte erhalten Politiker, die einem bestimmten Unternehmen oder einer ganzen Wirtschaftsbranche Erleichterungen (z. B. Steuervergünstigungen) ermöglichen oder lukrative Bauaufträge ermöglichen (z. B. Roland Koch, Gerhard Schröder). Im Falle der beiden zuvor genannten Ex-Politiker erfolgt die Auszahlung der Nebeneinkünfte natürlich nicht sofort, sondern natürlich erst nach der politischen Amtszeit und zwar in Form eines bezahlten Postens innerhalb des Unternehmens, dass von dem an ihn vergebenen Bauauftrag profitiert (hat). Das Ganze sieht dann etwas nach Korruption aus, ist es aber laut Gesetz nicht, also ist der öffentliche Aufschrei klein und das Gras darüber schon bald sehr hoch gewachsen.

An dieser Stelle noch der Aufruf an diejenigen, die nicht zu den "oberen 50.000" gehören und immer noch glauben, dass "ihre Stimme zählt" und sie in einer "Demokratie" leben, diese Dokumentation zu sehen.


Guttenberg und das Problem an dem Ast zu sägen auf dem man selbst sitzt

Zurück zum Möchtegern Adelsherrscher von/zu/aus Guttenberg.
Nun ist dem Kritischen also bekannt, dass unsere "Demokratie" vorgegaukelt ist, die breite Masse kann oder will es noch nicht sehen. Scheinbar ist Guttenberg in der Bevölkerung trotz seiner kopierten Dissertation immer noch sehr beliebt. Im hessischen Kelkheim füllte er bei einem PR-Auftritt eine ganze Halle jubelnder Anhänger, wie man in diesem sehr guten Artikel des Stern lesen kann.
Nebenbei bemerkt konnten die Nazis auch als sich die Niederlage am Horizont abzeichnete, noch ganze Hallen mit jubelnden Anhängern füllen - ist also nichts besonderes.

Von/zu/aus Guttenberg hat sich selbst und der gesamten politischen und wirtschaftlichen "Machtelite" allerdings einen Bärendienst erwiesen. Er hat offen gezeigt, dass es selbst als Minister scheißegal ist, ob man irgendwo lügt oder betrügt, ob man heute und morgen hott sagt (siehe Stern-Artikel), man kann trotzdem weitermachen wie zuvor.
Ehrlichkeit ist das nicht und Guttenberg hat dies so offen gezeigt, wie es nur selten ein Politiker tut.

Das Gute daran ist, dass er dadurch mit dazu beiträgt dieses pseudo-demokratische System zu unterminieren und die Macht der so genannten "Eliten" zum Bröckeln zu bringen. Irgendwann wird auch der Letzte verstanden haben, dass dieses politisch-wirtschaftliche System keine Zukunft hat. Wenn es soweit ist und diese vorgegaukelte "Demokratie" fällt, dann kommt es natürlich darauf an sich nicht von Rattenfängern jeglicher Art beirren zu lassen, sondern ein wirklich demokratisches System zu begründen, in dem alle Schröders, Kochs, Guttenbergs und Kohls erst gar nicht in politische Ämter gelangen oder es sie im besten Falle gar nicht gibt. Dann kann die Utopie einer (fast) perfekten und gerechten bzw. gerechteren Gesellschaft Wirklichkeit werden.

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