Sonntag, 20. Oktober 2013
“Zigeuner” – alte Vorurteile wiederbelebt
Derzeit geistert die Meldung durch die Medien, dass ein blondes Mädchen in einem Romalager entdeckt wurde und seinen nicht-leiblichen Roma-Eltern weggenommen wurde, die es angeblich entführt haben sollen.

Als ich diese Meldung zum ersten Mal las, musste ich sofort an ein jahrhundertealtes Vorurteil gegenüber Sinti und Roma denken. Kindsraub oder gar das Verspeisen von („weißen“ Kindern natürlich) ist ein alter Stereotyp mit dem die so genannten „Zigeuner“ schon lange zu kämpfen haben (nachzulesen z. B hier: Guenter Lewy, The Nazi Persecution of the Gypsies, S. 14, URL oder Joachim S. Hohmann, Geschichte der Zigeunerverfolgung in Deutschland, S. 27.). Wenn man ein bisschen „googelt“, stößt man auf allerlei abenteuerliche „Social Media“-Geschichten über „Zigeuner“, die angeblich Kinder zwecks Organentnahme und -verkauf entführen würden.

Die Geschichte aus Griechenland und die Art der Berichterstattung darüber gibt diesem alten Vorurteil wieder neuen Schwung. Wie schön es doch ist, wenn man eine Minderheit hat, die man für alles verantwortlich machen kann. Noch schöner ist es wenn dies über Jahrhunderte funktioniert.




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Den selben Gedanken hatte ich auch, als ich die Meldung gelesen habe. Allein der Begriff "Roma-Lager" ist furchtbar.

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